Ludwig-Erhard-Straße 19
- Objekt
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1825
- Baustil
- Klassizismus
- Bauherr
- Baruch Berolzheimer
- Architekt
- Georg Eckart (Maurermeister)
- Geokoordinate
- 49° 28' 39.58" N, 10° 59' 17.18" E
- Quellangaben
- [[Quellangaben::BLfD - Denkmalliste Fürth]]
Dreigeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Mansarddach und flachen Seitenrisaliten, klassizistisch, von Georg Eckart, 1825, Mansarddach wohl zweite Hälfte 19. Jahrhundert; Gedenktafel für Heinrich Berolzheimer, da dies 1836 sein Geburtshaus war (Bronzerelief). Das Gebäude ist Teil des Ensembles Altstadt. Renovierung und Umbau 1971.
Geschichte
1825 ließ der damalige Eigentümer, Baruch Berolzheimer, das alte Gebäude, in dem sich die Wirtschaft Zur Guldenen Gans befand, abreißen und neu aufbauen und vererbte es schließlich an seine Neffen Salomon und Daniel Berolzheimer.[1]
Von 1850 bis 1876 war das Gebäude Sitz der Bilderbücherfabrik Löwensohn.
Seit der Jahrhundertwende befand sich hier das Schuhhaus Hofer bis zum Jahr 2015. Bis 2022 wechselten die Eigentümer des Gebäudes mehrfach - eine Sanierung schien in weite Ferne zu rücken. Seit Mitte 2022 wurde das Haus komplett saniert. Bei den Sanierungsarbeiten wurde auch die vorgeblendete Fassade im Erdgeschoss entfernt, so dass der alte Werbeschriftzug am Haus, aber auch zur Überraschung aller ein farblicher politischer Schriftzug aus den 1920er, sichtbar wurde: Nieder mit dem Kapitalismus.
Am 11. September 2022, am Tag des offenen Denkmals, führte die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Fürth durch das Gebäude und zeigte den aktuellen Bauzustand des Gebäudes. Die Bevölkerung nahm in großer Anzahl an den Führungen teil. Dabei wurde präsentiert das sich in vielen Bereichen noch der Originalzustand des Gebäudes erhalten hat. So sind eine Vielzahl von Fenstern noch aus dem Jahr 1825, an vielen Wänden findet sich noch die Bemalung der ursprünglichen Zeit, und auch das Treppenhaus stammt vermutlich noch aus der Bauzeit. Nicht geklärt ist, ob Teile des Vorgängerbaus 1825 noch mit integriert wurden - eine Klärung steht aktuell noch aus. Im Erdgeschoss befinden sich nach Auffassung der Unteren Denkmalschutzbehörde durchaus noch verbaute Holzbalken, die diesen Schluss zulassen könnten. Nach den aktuellen Bauplänen soll im Erdgeschoss erneut ein Geschäft entstehen. Im restlichen Gebäude sind 14 Wohneinheiten geplant. Im Hinterhof soll ein Aufzug an das Gebäude angebaut werden, sowie Balkone für die im ersten und zweiten Obergeschoss.
Frühere Adressbezeichnungen
- Adressbuch von 1807: "In der Sternbeckengaße" Nr. 457 (Vorgängergebäude)
- Adressbuch von 1819: In der Sternbäckergasse Nr. 457 (Vorgängergebäude)
- Adressbuch von 1846: Sterngasse Nr. 175
Siehe auch
- Schuh-Hofer
- Nieder mit dem Kapitalismus
- Baruch Berolzheimer
- Heinrich Berolzheimer
- Bilderbücherfabrik Löwensohn
- Gerson Löwensohn
Einzelnachweise
Bilder
Anwesen Ludwig-Erhard-Straße 19 mit geschlossenem Geschäft Schuh-Hofer, Dez. 2019 (mit altem Schriftzug im Sandstein über den Schaufenstern)
Abriss des alten Gebäudes Ludwig-Erhard-Straße 17, an dessen Stelle sich heute der Neubau der Lebenshilfe befindet, September 2006 – r. Anwesen Nr. 15 (wird noch abgerissen), weiter Nr. 19 und Obstmarkt 1
Tiefbauarbeiten am Obstmarkt für Bau des U-Bahnhofs Rathaus, August 1996 (Gebäude v. l. n. r.: Ludwig-Erhard-Straße 18, Ludwig-Erhard-Straße 19, Obstmarkt 1 und Obstmarkt 2)
Tiefbauarbeiten am Obstmarkt für Bau des U-Bahnhofs Rathaus, Mai 1996
Werbung der Firma Schuh-Hofer, Dez. 1995
Zeitungsanzeige von Gerson Löwensohn, September 1850