Synagoge
In Fürth gab es mehrere Synagogen (jiddisch "Schul", hebr. "Beth ha knesset" - "Haus der Vesammlung"):
Auf dem "Schulhof", zwischen Königstraße und Mohrengasse, dem Zentrum der Jüdischen Gemeinde gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen:
Die "Altschul" , von 1617 (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie war das Zentrum, der Sitz des Oberrabbiner und einer Talmudhochschule. Die "Altschul" wurde im November 1938 von den Nationalsozialisten, wie die anderen Synagogen in Fürth, komplett zerstört und die Ruine dann abgerissen.
Als dann die jüdische Gemeinde Fürth sehr schnell wuchs wurde 1697 die "Neuschul" (Fachwerkbau) erbaut. Sie fiel auch im November 1938 dem Nazi-Terror zu Opfer.
Auf dem "Schulhof" gab es desweiteren noch Klausschul von 1708 und Mannheimerschul von 1896.
Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den "Schulhof" nur noch ein Denkmal in der Geleitgasse, von Kunihiko Kato, aus dem Jahr 1986.
In der Stadt verteilt gab noch weitere private Synagogen oder kleine private "Bet- und Studierstuben", wie etwa die Gabrielschul, die Schneiorschul und die Krankenhausschul, sie alle wurden von den Nazis zerstört.
Nur die Waisenschul, die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth überstand als einzige den Nazi-Terror, und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.
Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth
("Kehilla Keduscha Fiorda" [dt. "Heiligen Gemeinde Fürth"])
- (Aron Schmuel Kremnitz)
- 1607 - 1628 Simson Ben Joseph
- 1628 - 1632 Schabatai Scheftel Horovitz (* 1592, + 1660)
- 1657 - 1660 Menachem Man Ben Mose
- 1660 - 1667 Aron Samuel Kaydanover
- 1670 - 1683 Meir Ben Ascher (* 1599 in Fürth, + 1683 in Fürth)
- 1683 - 1691 Wolf Butschatscher
- 1691 - 1694 Samuel aus Woydyseaw
- 1694 - ? Mose Wolf
- 1700 Elieser Heilbronn
- ( 1700 - 1708 Bermann Fränkel; nie offiziell Ober-Rabbiner von Fürth)
- 1710 - 1746 Baruch Rapaport
- 1748 - 1762 David Strauss
- 1764 - 1776 Josef Steinhardt
- 1778 - 1785 Hirsch Josef Janow
- 1779 - 1819 Meschullam Salman Kohn
- (1819 - 1831 Wolf Hamburger Rabbinatsverweser)
- 1831 - 1873 Dr. Isaak Loewi
- 1875 - 1922 Dr. Jakob Imanuel Neubürger (ab 1871 Rabbinatsverweser)
- 1922 - 1942 Dr. Siegfried Behrens
- 1945 - 1970 David Spiro
- ?
- ? Schlomo Appel
- ? Netanel Wurmser
- ?
- seit ? Schlomo Wurmser
Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde.
Rabbiner werden von der Gemeinde frei gewählt, und so kam es auch zu längerer Vakanz der Rabbinerstelle.
Literatur
- Bernhard Purin (Hrsg.): Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9
- Monika Berthold-Hilpert: Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4 (Orte jüdischer Kultur)
- Monika Berthold-Hilpert: Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - im Netz
Querverweise
Netzverweise
- Rolf Wolle: Die Synagoge von Fürth. Fürth, 2007 - im Netz