Truppenübungsplatz Hainberg
Der Hainberg befindet sich zwischen Oberasbach, Nürnberg und der Fürther Südstadt im Landkreis Fürth und ist heute ein Naturschutzgebiet.
Geschichte
Durch Grundstückstäusche mit dem Fürther Kommerzienrat Max Eiermann, dessen Firma Eiermann und Tabor auf dem Gelände ein Bronzewerk hatte, und durch Ankäufe von Flächen der ansässigen Bauern diente der Hainberg ab 1898 den in Fürth und Nürnberg stationierten Regimentern als Truppenübungsplatz. Ab Januar 1914 wurde der Hainberg außerdem als Militärflugplatz genutzt, bevor er 1916 vom größeren Flugplatz Atzenhof abgelöst wurde. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs nahm der Betrieb weiterhin zu. Zur Ausbildung neuer Rekruten für die Westfront wurden auf dem Gebiet „kriegsmäßig ausgebaute Schützengräben“ ausgehoben, die regelmäßig an Feiertagen wie Ostern von der Fürther Bevölkerung besichtigt werden durften. Oft waren durch die "vielen Tausenden [...] die Straßenbahnwagen von und zur Flößaustraße [...] voll besetzt."[1]
Nach 1945 trainierten am Hainberg die in Fürth stationierten amerikanischen Einheiten aus den Johnson Barracks und den William-O.-Darby-Barracks.
Sonstiges
- Am 1. Juli 1916 wurde Hauptmann und Kommerzienrat Albert Rosenfelder vormittags um 9:55 Uhr auf „Platz 3 des Hainbergs […] im sogenannten Birkenwäldchen, zwischen Neumühl[e] und Gebersdorf […] gegen den Südhang der Rednitzstufe“ [2], auf seinem Pferd sitzend, durch einen Kopfschuss getötet. Die Todesumstände wurden nie vollständig aufgeklärt.
- Beschreibung des Hainbergs in der Regimentsgeschichte des 6. Feldartillerieregiments: (...) Der Hainberg war wohl einer der besten und schönsten Exerzierplätze, die man sehen konnte. Groß und voller Abwechslung, sowohl was Gelände wie Bodenverhältnisse betraf, war es eine Lust auf ihm zu fahren oder zu reiten, auch gab es so viel Artillerie-Stellungen dort, daß wir mit der denkbar besten Vorbereitung alljährlich zu Schießübung und Manövern ausrückten. Wer möchte nicht wieder ein Mal an einem schönen Frühlingstage über den Hainberg galoppieren und all das militärische Leben, daß sich damals dort abspielte, sehen?(...)
Literatur
- Helmut Mahr: Oberasbach - Eine Gemeinde lebt mit einem Truppenübungsplatz. In: Oberasbach - Tausend Jahre und mehr, Oberasbach 1995, S. 270 - 293
Siehe auch
- Militärische Anlagen
- Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“
- Königlich Bayerisches 6. Reserve-Infanterie-Regiment
- Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“
- Königlich Bayerische 3. Train-Abteilung
Einzelnachweise
- ↑ Aus: Stadtarchiv Fürth, Rieß-Chronik vom 24. Januar 1915
- ↑ Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Offiziers Personalakten 47321. In: Abschlussbericht [zur] Feststellung der Todesursache des Hauptmann Albert Rosenfelder, E / 21. I. R. (gen. KME v. 9/11/12 N 2 31200 Zoff. 1b)
Bilder
Schild für den alten Rundweg Wallensteins Lager 1632, Vorgänger und Basis für den neuen Erlebnisweg Wallensteins Lager (ab Ende März 2021)