Flurname

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Die Bezeichnung eines Flurnamens bezieht sich meist auf ein kleinräumiges Teilstück innerhalb einer geografischen Einheit / Landschaft - dem sog. Flur. Die Flurnamen dienen dazu, diese Teilstücke in der Landschaft namentlich zu identifizieren bzw. abzugrenzenden. Unter diese Einordnung können geografische Einheiten fallen, wie z.B. Wälder, Wiesen, Wege und Grundstücke - unabhängig von ihrer Nutzung.[1] Dabei ersetzen Flurnamen oftmals von den Bewohnern umgangssprachliche Benennungen von Stadtteilen oder deren Gebiete. Das Vermessungswesen bezeichnet meist auf Basis der Eigentumsverhältnisse die Flur- und Grundstücksgrenzen, deren Nutzung dabei mit aufgenommen wird. Städte und Gemeinden halten in Plänen und Karten die entsprechenden Flurnamen zur eineindeutigen Identifikation fest.

Über die Flurnamen im Stadtbezirk Fürth erschien u.a. 1957 eine Abhandlung von Manfred Becker. Das Register erschloß die Flurnamen nach ihren Plannummern in den verschiedenen Gemarkungen Fürth, Burgfarrnbach, Poppenreuth, Ronhof, Unterfarrnbach, Weikershof und Fürther Stadtwald. Zum Wert der Flurnamenforschung führte Becker an, dass die Natur- und Kulturnamen viele Hinweise zu Kultur- und Wirtschaftsgeschichte geben, aber auch zur alten Agrarwirtschaft, Rodungen, Veränderungen der Anbaufläche, Kulturpflanzen, gewerbliche Betriebe, Geschichtliches usw.

Flurnamen leben oft in Straßennamen fort und werden so meist vom Vergessen bewahrt. Flurnamen gaben aber auch Stadtteilen bzw. Stadtviertel ihre Bezeichnung und sorgen bis heute dafür, geografische Verhältnisse schlagwortartig festzuhalten. Exemplarisch zählen hierzu u.a. die Stadtteilnamen Espan, Hard, Hardhöhe und Schwand.

Beispiele eines Flurnamenursprungs

Zum Begriff „Espan“ erläuterte der Autor Eugen Berthold eine Namensableitung die bis heute Bestand hat. Espan als Flurname diente früher als Gemeindeland für die Viehweide. Es war der Ort, wo das Großvieh während des Weidens an den Vorderfüßen oder an Kopf und Vorderfuß mit einem Strick gespannt, d. h. festgehalten wurde. Adolf Schwammberger erläuterte die Namen „Reut“ und „Stöckig“ sowie „Schwand“ in seinem Stadtlexikon Fürth A bis Z 1969. Zu letzterem Begriff führte er aus: „Schwand“ kommt von „schwenden“, schwinden machen. Man brachte die Bäume durch Anhauen, Anbohren, Abschälen der Rinde und dgl. zum Verdorren; die „Leichen“ wurden durch Verbrennen etwa, hinweggeräumt. So gewann der Bauer Pflug- und Wiesenland. An diese Art der Rodung erinnern Familiennamen wie Schwend(n)er, Rindenschwender, Neugschwendner.

Siehe auch

  1. Flurname: Wikipedia, online abgerufen am 14. Mai 2022, 21:15 Uhr