Königstraße 66 (ehemals)
Dem Gebäude mit der Bezeichnung Königstraße 66 wurde ab 1792 die Nummer 297 zugeordnet, ab 1827 die Nummer 36, I. Bez., seit 1860 dann die Nummer 33 und seit 1890 schließlich die Nummer Königstraße 66. Im Zuge der Flächensanierung des Gänsbergs wurde das Gebäude gänzlich abgerissen. Im Jahr 2022 befand sich an dieser Stelle die Stellplätze für das Gasthaus "Weiße Rose".
Ursprünglich lässt der Lageplan des Doktorshofes mit den Anwesen Königsstraße 64, 66, 68 und der Königstraße 70 sowie Mohrenstraße 6, 8 und 10 die Vermutung aufkommen, dass es sich bei diesem Gebäudekomplex um einen einstigen Hof handeln kann[1]. Welches Gebäude von den beiden Anwesen Nummer 64 und 66 als das ursprüngliche zu bezeichnen ist, kann heutzutage nur noch schwer beurteilt werden.
Geschichte[2]
- 1591: Juden Mayer und Beyfuß
- 1622: Isaac und Mayr Judt
- ... Andreas Schmidt
- ... Hannß Vischer
- ... Andreas Krich Wittibin
- ... Margaretha Wattilein
- ... Herr Hieronymus Devenne [3]
- ... Gregory Schildknecht
- ... Herr Dr. Michel Harlacher[4]
- ... Herr Gleidtsmann Gg. Benignus Seyfriedt[5]
- 1723: Amßel und Cordula beede Juden, die das alte Hinterhäußlein 1699 verkaufften. "Ein Köblers Güthlein, welches Sie beede von Herrn Georg Benncyno Seyfried, Hochfürstlich Brandenburgisch Onolzbachischen Glaitsmann allhie erkaufft und aber nächst Einer seithen an Michel Simon und beede Wolff und Moyßes Hirsch, dann anderseiths an Martin Angerer liegend."[6]
- 1732: Friedrich Beyl
- ... Amsel Köppel Schlamm
- 1763: Löw Weinschenck
- 1799: Seckel Weinschenk
- 1811: Andreas Otto, Bäckermeister
- 1819: Seckel Joel Schnaitacher, Schullehrer
- 1844: Johann Leonhard Dümling, Metzgermeister. Laut Fürther Intelligenzblatt von 1845 Seite 158
wurde das dem Metzgermeister Johann Leonhard Dümling gehörige Wohnhaus Nr. 36 im I. Distrikt in der alten Frankfurterstraße nebst Zugehörung dem öffentlichen Verkauf unterstellt und gerichtlich auf 3800 fl. geschätzt.
- 1850: J. Ferd. Huß, Bäckermeister
- 1851: J. Fr. Huß, Bäckermeister
- 1860: Moses Kohler, Tuschfarbenfabrikant
- 1880: Sigmund Kohler, Kaufmann
- 1890: Sigmund Kohler, Kaufmann
- 1901: Sigmund Kohler, Kleiderhändler
- 1910: Anna Margaretha Gugel, Wäschewaren
- 1913: Anna Margaretha Gugel, Schnittwarenhändlerin
- 1926/27: Arthur Rehfeld, Kurzwarenhandel - Laden; auf die Familie Rehfeld geht der Begriff Rehfeldenhof zurück, der im 20. Jahrhundert für den Doktorshof im Volksmund üblich war[7]
- 1933: Helene Rehfeld
- 1961: Helene Rehfeld, Witwe
- 1972: Helene Rehfeld
Alte Adressen
- ab 1792 Hausnummer 297
- ab 1827 Hausnummer 36, I. Bez.
- ab 1860 Königstraße 33
- ab 1890 Königstraße 66
Siehe auch
Literatur
- Gänsberg-Erinnerungen Band 4, Fürth, Städtebilder Verlag, 2008, S. 34
Einzelnachweise
- ↑ siehe dazu Gottlieb Wunschel in der Häuserchronik "Alt-Fürth" zu Königstraße 66. Tatsächlich kann auch aus dem Salbuch von 1700 Seite 118 entnommen werden, dass die Anwesen Königsstraße 64, 66, 68 damals ein gemeinsamer Besitz waren. Bis zum Jahre 1840 waren auch die Besitzer der zwei Anwesen an der Königstraßenseite ein und dieselben. Während Königsstraße Nummer 68 schon gegen 1700 aus dem gemeinsamen Besitz ausschied.
- ↑ alle Angaben zu Königstraße 66 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 und den Fürther Adressbüchern von 1799, 1819, 1850, 1860, 1880, 1890, 1901, 1913, 1926/27, 1961 und 1972
- ↑ siehe auch Königstraße 70
- ↑ vgl. auch Königstraße 68 (ehemals). Dr. Michel Harlacher war auch für die Bezeichnung des Hofes als Doktorshof ursächlich.
- ↑ Onolzbachischer Glaitsmann
- ↑ Wunschel zitiert aus Salbuch von 1723 Seite 168
- ↑ so Stefan Bär am 23. Mai 2022