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Siebente Periode s1791).
Mann vonLebensart, Billigkeit nnd Redlichkeit Herrn Humbser zum Besitzer hat. In diesem Gasthofe zählte man einige 60 Chaisen und einige 40 Reuter, ohne die Fußgänger an verschiedenen Tagen der Kirchweih. In dem sehr geräumigen Saale konnte man nicht nur vor Gewühle von Menschen kaum tanzen, sondern sogar der Söller war von Fremden gepropft voll, und die meisten davon waren Nürnberger Patrizier und Kaufleute, auch zum Theil Erlanger. Im Brandenburgischen Hause, wo auch sehr brave und billige Wirthsleute sind, so wie gute Bedienung, zählte man einige 40 Chaisen und halbsoviel Pferde, mehr von der Nachbarschaft und vom Orte selbst von bürgerlichem Stande, Wirthe, Müller, und dergleichen; und so in den übrigen zum Theil beträchtlichen und bedeutenden Gasthöfen verhältnismäßig weniger oder mehr: In beyden ersten Gasthöfen sind oft schon 30—40 Eymer Wein einländischer und ausländischer ausgetrun ken, 2—300 Gänse, noch so viel Hühner, Enten und Kapaunen, 8—10 Zentner Fische und Krebse aufgezehrt worden. Wem es unglaublich vorkommt; der habe die' Güte, sich selber näher darnach zu erkundigen, oder durch den Augenschein zu über zeugen: so wird er finden, daß hier im geringsten nichts über trieben ist. Aus diesem kann man nun selbst heraus kalkulieren, was auf dieser Königin aller Kirchweihen des Fränkischen Krei ses konsumirt wird. Auch fehlt es dabey nicht an Gauklern, Possenmachern, Seiltänzern, Bettlern und Spitzbuben, die einem auf manchfaltige Ard und Weise höflich und grob, fein und plump, das, was übrig geblieben ist, gar aus dem Beutel heraus trotzen oder heraus komplimentiren." — <end section="Siebente Periode"/>