Architekturwoche A6

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Die Architekturwoche wird alle zwei Jahre durch den Bund Deutscher Architekten (BDA) Bayern durchgeführt. Im Jahr 2014 fand die sechste Auflage der Architekturwoche statt, daher die Namensgebung A6. Die Architekturwoche fand im Jahr 2014 vom 16. bis 24. Mai statt, Schirmherr der Veranstaltung war der Bayr. Ministerpräsident Horst Seehofer. Das Motto der diesjährigen Architekturwoche lautete: dicht sähen. Nach eigenen Angaben will die Architekturwoche sowohl das Fachpublikum als auch die breite Öffentlichkeit gleichermaßen ansprechen[1]: Bewohner von dicht besiedelten Städten ebenso wie Menschen, die in immer stärker zersiedelten Regionen leben. Wie viel Nähe kann, will, muss man in städteplanerischer, architektonischer und nachbarschaftlicher Hinsicht aushalten? Das Thema „Dichte“ hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz, beschäftigt Fachleute wie Laien und weckt Emotionen. Was für die einen Kontakt und Vielfalt bedeutet, ist für den anderen Enge und Ärgernis. Im Dialog mit allen Beteiligten: Städten und Gemeinden, jungen und alten Bürgern, öffentlichen und privaten Akteuren. „Dichte“ als Lebensform und Zukunftsmodell des Miteinanders bietet Chancen, Stadt und Land neu zu entdecken und zu definieren - eine langfristige Zukunftsaufgabe für Architekten, Stadtplaner und Politiker.

A6 in Fürth

Start der Führung

In Fürth fand die Architekturwoche A6 unter der Leitung der BDA Architektin Birgit Sesselmann[2] statt, in Kooperation mit den Vereinen "Wir sind Fürth e. V.", FürthWiki e. V. und Geschichte Für Alle e. V..

Thematischer Schwerpunkt in der Metropolregion[3]: Die Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen wachsen zunehmend zusammen, werden strukturell und räumlich immer enger vernetzt und stehen doch in starker Konkurrenz zueinander. Exemplarischer Ort für Dichte, Vernetzung und Zentralität ist der jeweilige Bahnhof. Das Motto „dicht.säen“ der Architekturwoche A6 veranlasst die Spurensuche im Bahnhofsumfeld der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen. Was ist „DAZWISCHEN“? Wie gestaltet sich der Übergang dieser Knotenpunkte hoher Verkehrsdichte und Fluktuation zu den benachbarten Quartieren?

Diese Zwischenzonen wurden während der Architekturwoche analysiert, räumliche Besonderheiten, Qualitäten und Defizite aufgespürt: Welche Potentiale bieten diese Grenzbereiche? Auf Basis der Bestandsaufnahme wurde mit dem interdisziplinären Wettbewerb „DICHT.DAZWISCHEN.SÄEN“, eine Aufforderung zu städtebaulichen Interventionen im Bahnhofsumfeld der drei Städte ausgesprochen. Besteht die Notwendigkeit der Überformung und Gestaltung dieser Grenzzonen oder eher die Bewahrung im Sinne einer positiven Wertschätzung nicht definierter Möglichkeitsräume?

Während der Architekturwoche fanden geführte Spaziergänge („walk and talk“) in den Bahnhofsbereichen statt, in deren Rahmen von den Funden der Bestandsaufnahme berichtet und die sieben ausgewählten Wettbewerbsrealisierungen besichtigt wurden. Die Spaziergänge konnten auf eigene Faust mit Hilfe des A6-Leitfadens DICHT.DAZWISCHEN.SÄEN vorgenommen werden.

walk and talk

Einführung zum Thema

Folgende Stationen[4] wurden in Fürth als Führung am Dienstag, den 20. Mai 2014 angeboten:

Eigentümerin erzählt die Hausgeschichte

Kulturprogramm

Parallel zur Architekturwoche findet stets auch ein Künstlerwettbewerb statt. Unter allen eingereichten Vorschlägen wurden für Fürth durch eine Jury folgende Kunstprojekte ausgewählt:

  • Stadtschutzgebiet - Bewahrung unwirtlicher Orte | Projektteam: PHOCUS BRAND CONTACT
Kunstaktion Stadtschutzgebiet

Kann man urbane Randzonen nicht einfach sich selbst überlassen? Muss an unwirtlichen Ecken immer eine urbane Intervention stattfinden? Können nicht gerade ungemütliche und scheinbar ungenutzte Ecken aus sich heraus eine eigene Ästhetik entwickeln? Muss alles aufgewertet, umgedeutet oder abgerissen werden? Läuft es nicht eh immer darauf hinaus, dass gerade durch solche Maßnahmen von Investoren aufpolierte, seelenlose Orte entstehen? Wir grenzen den Ort ab – bei gleichzeitiger Wahrung der allgemeinen Zugänglichkeit – und erklären ihn zum Stadtschutzgebiet, um ihn vor urbanen Gestaltungsmaßnahmen zu schützen. Der Ort hat das Recht, brach zu liegen, weiter vor sich hin zu vegetieren und einfach nur natürliches Habitat für die urbane Flora und Fauna zu sein.

  • Urban Resurrection March - Reliquien Prozession | Projektteam: Rural Researcherer
Kunstaktion Urban Resurrection March

Im Bahnhofsumfeld von Fürth wird eine konfessionsfreie Prozession abgehalten. Ewig baut sich neu das Haus des Seins: Der tote Ort ist ein Denkmal des Glaubens an die Heilkraft der Kunst – die Hoffnung, dass sie es vermag, den Ort wiederzubeleben und ihm eine Funktion zu geben. Diese Prozession wird der Vernichtung des Raumes durch die Zeit entgegen wirken. Alle sind aufgerufen, sich dem Pfad anzuschließen: Alle Menschen, die durch eine kollektive urbane Wanderung die Karolinenstraße und Gebhardtstraße von ihrem tiefen Schlaf erwecken wollen, um ihre Seele wiederauferstehen zu lassen. Wir sind der gelebte Ort: Lasst uns die Zeit sein, die nicht zu Ende geht!


Galerie

Einzelnachweise

  1. BDA Presseinformation vom 22. April 2014, Abgerufen am 6. Juli 2014 | 15.30 Uhr online abrufbar
  2. Architektin Birgit Sesselmann, Homepage abgerufen 6. Juli 2014 | 15.34 Uhr online abrufbar
  3. Architekturwoche A6 Homepage, abgerufen 6. Juli 2014 | 15.54 Uhr online abrufbar
  4. Architekturwoche A6 Homepage, abgerufen 6. Juli 2014 | 15.54 Uhr online abrufbar

Weblinks