Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft
Die freimaurerische Loge "Zur Wahrheit und Freundschaft" wurde am 11. Juni 1803 von elf Freimaurer gegründet. Ihnen war, aufgrund politischer Veränderungen ein weiterer Besuch ihrer bisherigen Nürnberger Bauhütten durch den preußischen König untersagt worden. Heute ist die 84 Mitglieder zählende Loge die drittgrößte Bayerns und gehört der Großloge der "Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland" (GL A.F.u.A.M.v.D.) an.
Das Logenhaus
Zu Anfang hielt die Loge ihre Versammlungen in einem Gebäude an Stelle des heutigen Stadttheaters ab.
Nach Plänen des Architekten und Freimaurers Leonhard Bürger entstand 1890/91 an der Dambacher Straße 11 das heutige Logenhaus im prächtigst ausgestalteten Historismus.
Geschichte und Gegenwart
Bereits in den 1740er Jahren wurden im Weißengarten maurerische Zusammenkünfte abgehalten, Belege für eine in Fürth ansässige Vereinigung gibt es für diese Zeit aber nicht. Ab 1774 gehörten der Loge "Joseph zur Einigkeit" in Nürnberg stets eine Anzahl Fürther Brüder an. Erst mit Zuspitzung der Differenzen zwischen den preußischen Landesteilen Frankens und der Reichsstadt Nürnberg, wandte man sich der Nürnberger Loge ab.
Vorübergehend wohnte man der Ansbacher Loge bei, ehe man am 11. Juni 1803 mit der Loge "Zur Wahrheit und Freundschaft" eine eigene Fürther Loge gründete. Unter den Gründern befand sich nebst Fürthern auch ein Schweinauer Bürger namens Johann Hopf - Schweinau war damals dank preußischer Hoheit der Stadt Fürth wesentlich näher als der Reichsstadt Nürnberg. Die Stiftungsurkunde erhielten die Fürther Brüder von der Großloge „Royal York l'amitié” (Zur Freundschaft). In Anlehnung an deren Namen benannten sie die neu gegründete Freimaurerloge "Zur Wahrheit und Freundschaft". Zu ihrem ersten Meister vom Stuhl wählten sie den Bankdirektor Johann Christian Gullmann.
Nach 1847 wurden in die Fürther Loge dann auch "Bürgern mosaischen Glaubens" als Brüder aufgenommen, was vorher nur von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht möglich war. Diesem Beispiel der Fürther Loge folgend, wurden seitdem in Süddeutschland jüdische Brüder in die Loge aufgenommen.
Ab 1933 musste die Logenarbeit niedergelegt werden, das Logenhaus an der Dambacher Straße wurde zu Gunsten eines "Volkskulturvereins" enteignet.
Erst 1946 fanden sich auf einen Aufruf des letzten Meisters vom Stuhl, Daniel Lotter, 52 überlebende Brüder. 1947 wurde die Fürther Loge unter Schutz und Genehmigung der amerikanischen Militärbehörde in München wieder aktiv.
Heute ist die 84 Mitglieder zählende Loge die drittgrößte Bayerns.
Bekannte Fürther Logenbrüder
("Bruder Freimaurer") u. a.
- Heinrich Berolzheimer (1869)
- Conrad Gebhardt
- Wolf Wilhelm Mailaender
- Willibald Sebastian Mederer
- Alfred Louis Nathan
- Hans Schiller
- Otto Seeling
- Fritz Walter
"Meister vom Stuhl"
u.a.:
- Johann Christian Gullmann (Erster "Meister vom Stuhl"; 1803 - 1807[1])
- G. W. Hommel (1807 - 1824)
- Carl Graf Pückler-Limburg (1824 - 1830)
- Georg Grillenberger (1888-1896, 1895-1901, 1902/03[2])
- Daniel Lotter (1931/32)
- Dr. Jürgen Böttcher
Literatur
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ Georg Grillenberger: Geschichte der Loge "Zur Wahrheit und Freundschaft" in Fürth i.B.
- ↑ Dr. Roland Martin Hanke: "Geschichte der Loge "Zur Wahrheit und Freundschaft" in Fürth i.B.", Bd. II