Zum Wilden Mann
Zum Wilden Mann | |
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Adresse: | Königstraße 34 |
Eröffnung: | Freitag 16. März 2018 |
Abbruch: | |
Daten | |
Biere: | (früher): Humbser,
heute: Loscher |
Spezialitäten: | Schäuferle |
Küche: | Deutsche Küche |
Plätze: | 55 |
Besonderheit: |
Die Gaststätte "Zum Wilden Mann" befindet sich in der Fürther Altstadt in der Königstraße 34. Sie gehört zu eine der ältesten in Fürth bestehenden Gaststätten, auch wenn das Gebäude erst im 20. Jahrhundert errichtet wurde.
Nach diversen Pächterwechseln eröffnete der Wilde Mann erneut am 16. März 2018 unter neuer Leitung. Der neue Pächter bietet überwiegend saisonale fränkische Küche mit frischen und qualitativ guten Zutaten an.
Geschichte
Die Geschichte des Wilden Mannes geht vermutlich weit vor den 30jährigen Krieg. Die erste Erwähnung des Gebäudes findet sich laut Gottlieb Wunschel im Stadtarchiv Fürth am 29. März 1460: "ein Gut zu Fürth, des Weinleiner Pautners Erb ist. Als Besitzer werden die Gebrüder Haller zu Nürnberg genannt, die ein Zinsrevers inne hatten. Im Jahre 1560 erbaute Martin Büttner ein "Heußlein in eine Breukuffe. Das Häußlein riß aber die Gemeinde wieder nieder, worgegen dann Cadolzburg von Ansbach die Anweisung erhielt, den Bau zu schützen."
Die erste Erwähnung des Namen "Zum Wilden Mann" findet man ab 1696. Hier heißt es: Laut Akt 930 wurde 1696 dem Adam Kißberger, domprobsteilicher Untertan zu Fürth, die vorhabende Wiederaufbauung des erkaufften und abgebrochenen Würthshauses zum Wilden Mann erlaubet, die zu errichtende Präustatt aber abgeschlagen.[1] Demnach war der Name und die Wirtschaft schon vorher für dieses Gebäude vorhanden, weil von dem "erkauften und abgebrochenen Wirtshaus Zum Wilden Mann" die Rede ist. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) durch das in Fürth gelegte Feuer nahezu vollständig zerstört wurde. Dies geht auch aus den vorliegenden Akten hervor, in denen es heißt: Laut Akt 1028 S. 135 verkaufte am 25. Septembris 1650 Geörg Kesselberger an Peter Bözinger zu Fürth sein Bechtoltisch Köblersgütlein zu Fürth, darauf die Gebäu dießer Zeit in Asche liegen, so brait und weit, daß mit der Hofraith umbfangen, stößt Einerseits an sein Keßelbergers noch Inhabende Brandstatt und Andererseits an Hannßen Gumprechts auch in Asche ligendes Bechtoldtisch Heußlein umb 100 Reichsthaler.
Am Abend des 7. August 1811 entstand in dem Büttner´schen Wirthshause zum wilden Mann ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden. [2] Der Eigentümer Horn errichtete erst 1877 an dieser Stelle eine Stallung, während die Fassade in der bis in die 1970er Jahren bestehenden Fassade gegen 1905 entsteht.
Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Wilden Mann die ersten Mitgliederversammlungen der TuSpo Fürth abgehalten. Die Teilnahme war zum Teil sehr groß.
Das Gebäude wurde im Rahmen der Flächensanierung vollständig abgerissen. Der Bauträger - die städtische Wohnbaugenossenschafft WBG - baute 1976 allerdings nach dem Vorbild des ehem. Gebäudes die Fassade nahezu identisch wieder auf. Hierzu wurden zum Teil noch erhaltenen Sandsteindelemente der alten Fassade für die neue Fassade wiederverwendet, so dass die Gebäude der Königstraße 30, 32, 34 und 36 ihr altes "Gesicht" wieder bekamen.[3]
Frühere Adressbezeichnungen[4]
- 1792: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. 7"
- 1807: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. 7; "Wirthshaus 2. Klasse"
- 1819: "In der untern Frankfurther Straße", Haus-Nr. 7; Gasthof 2. Klasse
- 1827: "In der untern Frankfurterstrasse", Haus-Nr. I 17
- 1846: "Königsstraße" Nr. 17
- 1860: Königstraße Nr. 17
Besitzer/Wirte
- 1572: Burlin Dorothea
- 1573: Hanns Pfeffelin (Tefflein?) [5]
- 1576: Lorzenz Reinhard zu Fürth, welcher von Hanns Pfefflein gekauft hat[6]
- 1589: Hanns Pautner[7]
- 1609: Martin Büttner
- 1613: Georg Kesselberger [8]
- ...: Peter Börzinger
- ...: Simon Gellinger (Bellinger?)
- ...: Georg Angerer (Ungerer?)
- ...: Hannß Steindl (Staib?)
- 1696: Adam Kißberger (Kizberger?)
- 1750: Conrad Bittner, Tochtermann
- 1785: Conrad Bittner, Sohn (Büttner) für 5.000 fl.
- ...: Maria Sabina Büttner als Witwe
- 1799: Georg Adam Büttner[9]
- 1807: Georg Adam Büttner (bzw. "Büttners Wittwe"); "Wirthshaus 2. Klasse"[10]
- 1819: Georg Adam Büttners Witwe/Johann Georg Biegel; Gasthof 2. Klasse[11]
- 1838: Paul Zertahelly[12]
- 1840: Thomas Maier, Wirt
- 1846: J. Paul Zertahelly[13]
- 1851: Johann Conrad Wedel
- 1867: Christof Horn, Gastwirt
- 1890: Johann Christian Horn, Gastwirt
- 1900: Georg Klenk
- 1920: Georg Schmidt, Wirt
- ...
- 2016: Ilja Smirnow "Huckleberry Finns"
- 2017: Ewald Balazs Burger "Old Diner"
- 2018: Marco Graf
Öffnungszeiten
- Dienstag bis Freitag 17:00 bis 22:00 Uhr
- Samstag 11:30 bis 23:00 Uhr
- Sonntag 11:30 bis 15:00 Uhr
- Montag Ruhetag
Kontakt
- Zum Wilden Mann
- Königstraße 34
- 90762 Fürth
- Tel. 0911 / 66 999 830
- Fax. 0911 / 66 999 832
- Mail: info(at)zumwildenmann-fürth.de
Weblinnks
- Zum Wilden Mann Homepage
Siehe auch
Literatur
- Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße
Einzelnachweise
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Sammlung 1269, Seite 60 - siehe: Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße
- ↑ J. G. Eger: "Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern...", 1819, S. 234
- ↑ Fürther Nachrichten, Altes Fassadenbild bleibt. 17. Juni 1976
- ↑ laut Adressbücher
- ↑ 1 Köblersgütlein, das er von Dorothea Burlin ererbt lt. Zinsbrief vom 26. Januar 1573
- ↑ 1 Behausung allda mit 1 Stadel und Gärtlein laut Brief vom 18. Januar 1576
- ↑ 1 Behausung, so ein Köblersgut ist und er von Lorenz Reinhard zu Fürth gekauft lauft Brief vom 25. Februar 1589
- ↑ 1 Behausung, daruff ein Behaußung zwischen Wolff Fratzen und Linhart Schuch’s sel. Wittib Häusern gelegen, Stadtarchiv Fürth Salbuch 1615 S. 72
- ↑ Einwohnerbuch von 1799
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Fürther Tagblatt, 1838, S. 259
- ↑ Adressbuch von 1846
Bilder
Anwesen Königstraße 34 Gaststätte Zum Wilden Mann, Königstraße 36 und Königstraße 38 im Dez. 2019
Blick über den Grünen Markt, November 2001
Blick durch die Königstraße zum Grünen Markt, November 2001
Zeitungsanzeige des Wirts zum wilden Mann, Februar 1847
Werbeanzeige der Gaststätte "Zum wilden Mann" im Fürther Tagblatt, August 1838.