Dreißigjähriger Krieg

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Der Dreißigjährige Krieg ("teutsche Krieg"; 1618 bis 1648) stürzte auch Fürth in Angst und bitterste Not mit völliger Zerstörung und Verwüstung. Da Fürth an einer wichtigen Fernstraße liegt, zog ständig viel Kriegsvolk durch Fürth, die Folge waren Einquartierungen, Plünderungen, Leid und Krankheiten.

Zu allgemeiner Thematik rund um den Dreißigjähriger Krieg sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.

Kriegsereignisse in Fürth

Mit dem Beginn des Kriegs 1618 begannen die Einquartierungen. Die erste ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung bildeten die Truppen des Ernst von Mansfeld, die 1621 mit knapp 22.000 Mann das Umland mit Raub, Plünderung und Mord heimsuchten. Kaum war Mansfeld mit seiner Soldateska abgezogen, kam (1621) Maximilian von Bayern und sein Oberst Tilly, sie nahmen mit ihren 52.000 Reitern Hauptquartier in Fürth.

Im Jahr 1622 wurde Fürth von 6.000 durchziehenden "Kosaken" heimgesucht.

Die zwei einschneidensten Kriegsereignisse, die für die weitere Entwicklung prägend waren, waren jedoch:

Die Schlacht an der Alten Veste (September 1632)

Im Jahr 1632 lagen vom 7. Juli bis 23. September 1632 die Heere des kaiserlichen Heerführers Wallenstein (katholische Partei) und des Schwedischen Königs Gustav Adolf (evangelische Partei) einander monatelang gegenüber, alles in allem etwa 100.000 Mann. Sie plünderten die Gegend schwer. Es kam am 3. September 1632 ab 9.00 Uhr morgens dann zwar zur Schlacht an der Alten Veste, die bis zum Abend dauerte. Sie musste aber unentschieden abgebrochen werden, da das Land das Kriegsvolk nicht mehr versorgen konnte und keines der beiden Kriegsheere sich durchsetzen konnte. Die Heere zogen aber erst einige Zeit danach ab. Die Schlacht an der "Alten Veste" war eine der wichtigsten Schlachten dieses Kriegs.

Die Kroaten-Brandschatzung (September 1634)

Im Herbst des Jahres 1634 (8. September 1634) kam es dann für die Bevölkerung von Fürth zum traumatischsten Erlebnis dieses Kriegs. Anfang September 1634 wollten durchziehende kaiserliche "Kroaten" unter dem Reitergeneral Graf Johann Ludwig Isolani (katholische Partei) den Ort plündern. Da sie aber nichts mehr finden konnten, zündeten sie ihn in rasender Wut an. Der Ort brannte völlig nieder. Nur drei Gebäude überstanden den Feuersturm:

Der Pfarrer im sieben Kilometer entfernten Vach, Pfarrer Johann Georg Renner, schreibt in seinem Kriegstagebuch hierüber: "Heut, Montag den 8.September, hatt der Feindt Fürth angesteckt hatt Tag undt Nacht gebrannd."

Erst mit dem Kriegsende, am 24. Oktober 1648 mit dem "Westfälischen Friede" von Münster und Osnabrück, konnte auch in Fürth wieder nach der Not und dem Sterben mit dem Leben begonnen werden.

Schweden-Lied

Obwohl die Bevölkerung gleichermaßen unter allen Kriegsparteien unendlich zu leiden hatte, ist aus dieser Zeit der Katastrophe bis heute dieses Lied in Fürth bekannt:

Die Schweden sin kumma,

ham alles mitgnumma,

ham d'Fenster eingschlagn,

und's Blei davon tragn,

ham Kugeln draus gossn

und alle derschossen.

Literatur

  • Volker Dittmar: Fürth: Glocken läuten gegen den Krieg. Vor 375 Jahren brannten kroatische Söldner die Stadt nieder. In: Erlanger Nachrichten vom 7. September 2009 - EN