Jonas Heymann
- Vorname
- Jonas
- Nachname
- Heymann
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1807
- Todesdatum
- 1901
- Beruf
- Fabrikant
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Adolf Ludwig | Sohn |
Leopold | Sohn |
Rebekka, geb. Apfelbaum | Ehefrau |
Sigmund | Sohn |
Jonas Heymann (geb. 1807, gest. 1901) kam aus dem Schwäbischen nach Fürth. Er war von Beruf Messerschmied und später Fabrikant.
Heymann ließ sich 1833 in Fürth nieder[1] und wohnte anfänglich mit seiner zweiten Frau Rebekka in der Königstraße 57. Er hatte 14 Kinder, wovon neun Kinder erwachsen wurden (sechs Töchter und drei Söhne). Zunächst arbeitete Heymann noch als Messerschmied, bevor er ein Geschäft für "Galanterie- und Kurzwaren en gros." gründete. Die Söhne Adolf (1852–1920), Leopold (1854–1931) Sigmund Heymann (1857–1932) gründeten gemeinsam noch in der Königstraße eine sog. mechanische Gummibandweberei und Hosenträgerfabrik.
Bereits 1888 konnte sich die Familie Heymann ein äußerst repräsentatives Gebäude im Historismus in der Blumenstraße 3 leisten, Architekt war Adam Egerer. Auch gehörte ihnen das prächtige Wohnhaus Weinstraße 33 (später Hindenburgstraße 33, im 2. Weltkrieg zerstört). Die Umsätze der Firma konnten um die Jahrhundertwende weiter ausgebaut werden, sodass die Familie Heymann den Betrieb in die Südstadt verlegte. Die erste Vergrößerung des Betriebs fand noch in der Salzstraße statt, bevor man 1905 anstelle der ehem. Gebäude Schwabacher Straße 117/119 ein neues Gebäude im Jugendstil – ebenfalls vom bekannten Fürther Architekten Adam Egerer – errichten ließ.
Die Gebrüder Adolf und Sigmund Heymann erhielten vom bay. König für ihre wirtschaftlich verdienstvolle Tätigkeit den begehrten Titel "Kommerzienrat" verliehen.
Die Familie Heymann war jüdischen Glaubens und hatte gemäß der Tradition der jüdischen Ethik einen Teil ihres Vermögens für caritative Einrichtungen gestiftet. So stifteten die Heymanns u. a. sehr viel Geld für die Wohlfahrtspflege, für die Bibliothek im Berolzheimerianum sowie für die Witwen und Waisen der gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Mit dem bekannten Bildhauer Johannes Götz verband die Familie eine enge Freundschaft.
Mit Beginn des Nationalsozialismus geriet die Familie Heymann zunehmend unter Druck. Ende November 1938 musste die Familie Heymann ihre Firma, Gebäude und Besitz unter Androhung von Gewalt (Zwangsenteignung/Arisierung) zu einem Spottpreis verkaufen.
Literatur
- Barbara Ohm: Der Bildhauer Johannes Götz und die Fürther Fabrikantenfamilie Heymann. In: Fürther Geschichtsblätter 1/2006, S. 43 ff.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stadtmagistrat Fürth: Akte über Heimann, Jonas (Messerschmied), StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 66
Bilder
J. Heymann Anzeige, Fürther Tagblatt 4.10.1863