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Vierte Periode (1615-1617).

57

Er mußte aber nach einiger Zeit auf Befehl des Markgrafen demolirt werden."') Nach dem Münzpatent der Fürsten und Stände des fränkischen und schwäbischen Kreises vom März 1615 wurde der Dukaten auf 2 fl. 20 kr., der Goldgulden auf 1 fl. 45 kr., der Reichsthaler auf 1 fl. 28 kr. festgesetzt. In demselben Jahre, am 25. November, schloffen die Vor­ steher der Hofmark Fürth mit den umliegenden, zur Hofmark

gehörigen Ortschaften einen Vergleich in Bezug auf die gegen­ seitige Anordnung der 48 Heufuhren, welche sie für den mark­ gräflichen Schutz jährlich zusammen zu leisten hatten."') Zum Frühmeffer wurde 1616 der Priester und Canoniker 1616 Wolfgang Albrecht Behaim auf Präsentation des domprobsteilichen Verwalters Gutenstein in Bamberg vom Bischof erwählt. Er scheint meist in Bamberg gelebt zu haben. "°) Die jüdische Gemeinde hatte sich unter markgräflichem Schutze rasch vermehrt. Für diesen Schutz hatte jede Familie 10 fl. 30 kr. jährlich zu bezahlen; auch die weniger unter domprobsteilichem Schutze Lebenden mußten 12 bis 20 Kreuzer an das Geleitsamt entrichten. Dagegen durften sie unter sich eine eigene kirchlich-politische Korporation bilden, welche Verträge schließen und liegendes Gut erwerben konnte. Sie durften ihre Religion und ihre Ceremonien frei ausüben, ihre Rabbiner, ihre Gemeindevorsteher und Judengerichte wählen und Gewerbe zum Gebrauche ihrer Gemeinde treiben, auch sich Gemeindeabgaben auflegen. Dagegen waren sie von der christlichen Gemeinde ausgeschloffen, konnten kein Bürgerrecht erlangen und in keine Zunft ausgenommen werden. Zur Tragung der allgemeinen Lasten des Ortes wurden sie beigezogen. Den christlichen Ge­ meindegliedern gegenüber stunden sie unter gleichem Rechte mit denselben, ebenso in Civilsachen. Auf öffentliche Aemter und Würden hatten sie keinen Anspruch, auch keinen Antheil an der Waffenpflicht. Für ihre Waaren hatten sie höhern Zoll als die Christen zu bezahlen."') Sie gründeten eine eigene Universität, auf welcher sich mitunter einige Hunderte fremder israelitischer Studenten befanden. Auch eine Buchdruckerei errichteten sie in Fürth. Dieselbe hatte sich früher in Unterfarrnbach befunden, wo sie von Hirsch Frankfurter betrieben worden war. Damals erbauten sie auch die jetzt noch stehende Hauptsynagoge, welche 1617 eröffnet wurde."') Eine Aufzeichnung hierüber sagt