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Zehnte Periode (1866).

343

Mit Schnelligkeit war die Stadt illuminirt. Von der Synagoge weg, fuhr der König sammt Begleitung in inzwischen be­ reit gestellten Wagen nach dem Rathhause zurück und besichtigte sodann noch einige Fabrik-Etablissements, worauf die Rückkehr nach Nürnberg auf der Eisenbahn statthatte. Als Geschenk für die Armen bestimmte der König aus diesem Anlässe 1000 fl. — Rentbeamter Götz wurde in gleicher Eigenschaft nach Nürn­ berg versetzt. An seine Stelle kam Rentbeamter Pramböck. — Vom 1. Oktober 1865 bis letzten September 1866 wurden 13,308 Schüssel Malz zu braunem, 491 Schüssel zu weißem Biere von den hiesigen Brauern eingesotten. Von dem erzeugten Bierquantum wurden 17,738 Eimer aus der hiesigen Stadt geführt, dagegen 16,686 Eimer fremdes Bier eingeführt. — Bezirksamtsassessor von Schieber in Pfarrkirchen wurde in gleicher Eigenschaft nach Fürth versetzt für den nach Eschenau als Bezirksamtmann beförderten Karl Zethner. — Am 11. De­ zember wurde Bezirksgerichtsrath Carl Anton Danzer in Ruhe­ stand versetzt; an seine Stelle kam Bezirksgerichtsassessor Her­ mann Arnold von München. — Ein Verein von den auf der Geschwornenliste befindlichen Personen bildete sich zum Zwecke gegenseitiger Schadloshaltung im Falle der Einberufung. Erster Vorstand war der prakt. Arzt Dr. Landmann. "§") — Während der Jahre 1865/66 wurde das Helm'sche Haus in der Alexanderstr. Nr. 21 von vielen Typhuserkrankungen (22 mit 8 Todesfällen) heimgesucht. Ursache war, daß der Hausbrunnen daselbst nur durch eine Quaderwand von einer Abtrittgrube getrennt war. Der Hausherr, welcher durchaus keinen Verdacht auf sein Trink­ wasser kommen lassen wollte, unterlag selbst der Krankheit. Die von einem geschickten Techniker vorgenommene Untersuchung hatte zum Unheil für die Hausbewohner das Resultat gehabt, daß das Wasser für rein erklärt wurde. (Die Untersuchung war nämlich erst vorgenommen worden, nachdem der Brunnen drei Tage lang gesperrt war und die inficirenden Stoffe sich in die Tiefe gesenkt hatten.) Man beruhigte sich und der Typhus feuchte fort, bis Professor von Gorup das Wasser unter­ sucht und mit Ammoniak und Salpeter stark verunreinigt ge­ funden hatte. Nun erst wurde der Brunnen geräumt und ver­ legt, worauf die Seuche ganz erlosch. Man fand auf der Sohle des Schachtes einen dicken Bodensatz von Abtrittsstoffen und