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Zehnte Periode (1874).

435

schädigung von 10,000 fl. war der höchste Betrag, welcher aus der Brandversicherungskasse seit Bestehen der Anstalt an einen hiesigen Hausbesitzer entrichtet wurde. Wegen anfänglichen längeren Ausbleibens der Wasserzufuhr und unzureichender Alarmirung finden sich diesmal Klagen in den Lokalblättern. Bezüglich ersteren Punktes ist eben wohl zu berücksichtigen, daß keine Wasserleitung vorhanden ist. 14. Juli. Der Funktionär am Bezirksamte F. Scheder

wurde zum Bezirksamtsassessor in Wasserburg ernannt. Am 16. Juli ertrank beim Baden in der Pegnitz an dem verbotenen Ort hinter dem Popp'schen Anwesen der Bäckerlehr­ ling Peter Söhnlein aus Seukendorf. In der ersten Hälfte dieses Monats herrschte hier eine außergewöhnliche Hitze, die am 10. Juli bereits in den frühen Morgenstunden auf -fi 17° U. und Mittags aus -s-27° U. im

Schatten stieg. In diesem Monate kam es wieder zu einem Strike der Metallschläger, an Zahl über 500, in Folge des schlechten Ge­ schäftsganges. Die betreffenden Arbeitgeber waren theilweise selbst mit der Einstellung der Abeit einverstanden, da sie wegen mangelhaften Absatzes die Arbeiter nicht hinreichend zu beschäf­ tigen im Stande waren. Die Sinkenden verlangten Beschäf­ tigung durch gemeindliche Arbeiten; der Magistrat konnte jedoch, um sich nicht in die Lage zu versetzen, alle weiteren Strikes in einer solchen Weise unterstützen zu müssen, hierauf nicht ein­ gehen. Uebrigens erhielten die betheiligten Arbeitseinsteller außer den Strike-Beiträgen noch lohnende Beschäftigung, so daß sie sich und die Ihrigen ernähren konnten. Das Abturnen der Gewerb- und Handelsschüler unter der Leitung des Turnlehrers Wiedenmann ging in der Turnhalle am 22. Juli unter allgemeinem Beifall von Statten. Nament­ lich gefiel die neue Art des Schulturnens. Während dasselbe früher nur zu oft aus halsbrecherischen Uebungen bestand, be­ zweckt das jetzige die Entwickelung und Kräftigung der einzelnen Muskeln zu den ihnen bestimmten Funktionen nach einem streng­ gegliederten System, frei von jeder Künstelei. C. Schüßel jun. machte bekannt, daß er das von seinem Bruder C. M. Schüßel in München erkaufte Geschäft (Passage Schüßel) dort fortführen werde, sein Fürther und Nürnberger 28*