464
Elfte Periode (1876).
Heizungssystem eingeführt hatte, welches zu vielerlei Klagen, die in direktem Widerspruch mit den Vortheilen der Heißwasser heizung standen, Anlaß gab. — Ferner wurde kundgegeben, daß Or. Königswarter die städtische Bibliothek wieder mit einem prachtvollen Buche, einem französischen Geographiewerke, be reichert habe. In der am 16. Mai im Saale des Weißengartens ab gehaltenen, vom Magistratsrath Löwenstein einberufenen Volks versammlung wurde folgender Beschluß gefaßt: „Der Magistrat solle aufgefordert werden, sich mit der Ministerialentschließung, durch welche die Genehmigung zur Anstellung von Lehrern israelitischer Konfession an der hiesigen konfessionell gemischten Volksschule versagt wird, nicht zu beruhigen, vielmehr alle mög lichen Schritte zu ergreifen, sei es durch eine Remonstration an das Gesammtministerium oder eine Eingabe an die Kammer, um die von den städtischen Kollegien beschlossene Anstellung eines israelitischen Lehrers zu realisiren." Auffallend war es, daß sich von der israelitischen Bevölkerung nur ein kleinerer Bruchtheil an der Versammlung betheiligte. Der Magistrat beschloß am 23. Juni, die Remonstration an das Kultusmini sterium zu richten. — Nach abgelaufenem dreijährigen Dienstes provisorium wurde am 1. Juni von dem Kollegium der Ge meindebevollmächtigten bei einer Anwesenheit von 34 Votanten einstimmig Friedrich Langhans in definitiver Eigenschaft zum rechtskundigen Bürgermeister erwählt. Die landesherrliche Ge nehmigung erfolgte am 4. Juli. — Der Stadtgerichtsassessor Mayerhöfer dahier wurde zum zweiten Staatsanwalt am Königl. Bezirksgerichte Hof ernannt. Am 6. Juni wurde in der Nähe der oberen Mühle der Leichnam des bereits seit Anfang Februar vermißten Büttner meisters Gronla aus der Pegnitz gezogen. — Schulrath Höchstetter, der als Delegirter des Kreislehrervereins dem deutschen Lehrertag in Erfurt anwohnte, sprach sich in der Magistrats sitzung vom 15. Juni auf Grund seiner dort gemachten Er fahrungen in Bezug auf Ertheilung des Unterrichts in weib lichen Arbeiten dahin aus, daß eine der hiesigen Lehrerinnen auf die Zeit von 8—14 Tagen dahin entsendet werde, um die dort eingeführte Unterrichtsmethode kennen zu lernen und hieher zu verpflanzen. Der Magistrat beschloß, die Lehrerin Frl. Schöffel