Schwabacher Straße 1
- Straße / Hausnr.
- Schwabacher Straße 1
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-1211
- Objekt
- Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage
- Baujahr
- 1801
- Baustil
- Klassizismus
- Bauherr
- Johann Christian Rießner
- Geokoordinate
- 49° 28' 33.86" N, 10° 59' 20.73" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- [[Quellangaben::BLfD - Denkmalliste Fürth]]
Dreigeschossiger Walmdachbau mit abgerundeter spitzwinkeliger Ecke. Die Sandsteinfassade des Wohnhauses enthält eine klassizistisch flächige Gliederung. Der Bau stammt aus dem Jahr 1801/02. Der Bauherr war der Kaufmann und Spiegel- bzw. Knopffabrikant Johann Christian Rießner (1762 - 1835), der aus einer alten Gürtlerfamilie stammte. An der Schirmstraße errichtete Rießner eine Hofmauer mit Rundbogentor, zu dem er 1817 noch einen dazugehörigen Garten anlegte.
Geschichte[Bearbeiten]
Der Gürtlermeister Johann Christian Rießner ließ ab 1800 dieses Eckhaus erbauen.[1]
Ab 1848 hatte Hajum Hirsch Ullstein hier sein Papierlager.[2]
1934 eröffnete Max Grundig in diesem Gebäude sein zweites Rundfunkgeschäft und begann seinen Firmenaufstieg zum Weltunternehmen. Zuvor hatte er bereits ein Geschäft in der Sternstraße (heute Ludwig-Erhard-Straße 4 - dieses Gebäude wurde in den 1990er Jahren abgerissen).
Nach dem Krieg war hier das 3. Ladengeschäft der Firma Radio Pruy neben Fürther Freiheit 2 / 4 und Rudolf-Breitscheid-Straße 2 bis 1994.
Seitdem war hier bis zur Geschäftsaufgabe 2020 ein Obst- und Gemüseladen etabliert.
2020 sorgte die illegale Beseitigung der Fassaden-Gestaltung aus der Grundig-Ära für Schlagzeilen und Diskussionen im Stadtrat.
Frühere Adressangaben[Bearbeiten]
- 1807: An der Schwabacher Straße, Haus-Nr. 513 c[3]
- 1819: In der Schwabacher Straße, Haus-Nr. 513 c[4]
- ab 1827: I. Bez./336[5]
- ab 1860: Schwabacher Straße 1[5]
Frühere Besitzer[Bearbeiten]
- 1802: Johann Christian Rießner[5]
- 1807: Rießner, Johann Christian; Knopf- und Bronzefabrikant[3]
- 1819: Rießner, Johann Christian; Kaufmann[4]
- 1836: Rießners Relikten[6]
- 1840: Rießners "Relikten" (Erben)[5]
- 1846: Rießner, Paulus; Kaufmann[7]
- 1851: Hajum Hirsch Ullstein, Kaufmann[5]
- 1860: Hajum Hirsch Ullstein, Papierhändler[5]
- 1880: Friederike Beck, Kaufmannsfrau[5]
- 1890: Landolin Lupfer[5]
- 1920: Edwine Lupfer, Kaufmannswitwe[5]
- 1933: Alfred Lupfer in Kassel[5]
Lokalberichterstattung[Bearbeiten]
- Johannes Alles: Denkmalfrevel an früherem Grundig-Laden? In: Fürther Nachrichten vom 20. Juni 2020 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 21. Juni 2020 - online
- Julia Ruhnau: Tiktok-Influencer eröffnet Automatenkiosk in der Innenstadt. In: Fürther Nachrichten vom 2. März 2024 (Druckausgabe)
Siehe auch[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 202
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 21. Juli 1848
- ↑ 3,0 3,1 Adressbuch von 1807
- ↑ 4,0 4,1 Adressbuch von 1819
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 5,9 Wunschelchronik
- ↑ Adressbuch von 1836
- ↑ Adressbuch von 1846
Bilder[Bearbeiten]
Blick in die Fußgängerzone mit Pflasterarbeiten Richtung Kohlenmarkt und Rathaus im September 2006
Rechnung der Firma Radio Pruy von 1982
Grundig-Garantieschein vom Radio-Vertrieb Fürth in der Schwabacher Straße 1, 1969