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Sech-te Periode (1712).

von Seiten eines Jesaias Fränkel in Fürth, der damals im Begriffe stand, zum Christenthum überzutreten, erfolgte, gab er­ wünschtes Material zu einer Anklage gegen den hochgestellten Mann und zu seinem tiefen Sturze. Die einzelnen Klagepunkte gegen ihn und seinen Bruder, Oberrabbiner in Schwabach, waren: der Besitz jüdischer Bücher, worin sich Lästerungen gegen das Christenthum vorfänden, Uebergriffe in allen Zweigen des Staatslebens, beleidigende Aeußerungen über den Markgrafen, verrätherische Korrespondenz, sexuelle Vergehungen. Obschon die Beweise gegen ihn auf sehr schwachen Füßen standen, so dekretirte doch der Markgraf auf „Gutachten" seiner Hofräthe, daß er öffentlich ausgestellt, gestäupt und sodann auf die Wülzburg zu ewigem Kerker geschleppt werde. Am 2. November 1712 wurde das Urtheil in Ansbach ausgeführt. Der ehemalige Hof­ jude wurde aus der Büttelei, wo er, an die Wand geschloffen, gefangen gehalten wurde, auf das Rathhaus geführt, wo ihm die Verfügung verkündigt wurde, und sodann auf dem oberen Markt an einen Pfahl fast ganz entkleidet gebunden und von den Scharfrichtersknechten gestäupt, während sein Buch zerrissen und in den Koth getreten wurde. Noch an demselben Tage wurde, von Vielen bemitleidet, Fränkel geknickt und gebeugt, auf dem Schinderskarren nach Wülzburg gebracht, wo er noch bis 1720 lebte. Sein Vermögen wurde eingezogen und an den Vogt von Cadolzburg erging der Auftrag, die Ehefrau Fränkels und ihre Tochter Eva von Fürth weg aus dem Lande zu schaffen und ihnen nichts zu lassen, als jeder ein Stücklein Bett und die Kleider, die sie auf dem Leibe trugen. 3") — Sein Bruder, der Oberrabbiner Hirsch Fränkel in Schwabach, wurde ebenfalls zu ewigem Gefängniß verurtheilt und in einem Mauerthurm nächst Schwabach, in einem neu angelegten Kerker, bis zu seinem Tode im Jahre 1723 verwahrt. — Nach dem traurigen Ab­ gänge E. Fränkels kam eine andere Fürther Familie Fränkel, aus welcher der obengenannte Jesaias Fränkel abstammte, in die Hofgunst und erhielt sich darin bis in die Regierungszeit Carl Wilhelm Friedrichs, "») Damals ist auch Philipp Simon, ebenfalls von einer der Fränkel'schen Familien in Fürth staiw mend, in Gunst bei dem Bayreuther Hofe gestanden."») Ob­ schon nach auswärts vielfach verzweigt, hatte die Fränkel'sche Familie ihren Hauptsitz in Fürth. Von da ist sie mit den ver­