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Zehnte Periode (1862).
Vorschlag des Gewerbvereins, die bisherige Privatrealschule in eine städtische Latein- und Realschule umzuwandeln, wurde von den gemeindlichen Collegien genehmigt. — Am 22. November war Generalversammlung der neubegründeten Turnerfeuerwehr
unter Vorsitz des zum Kommandanten gewählten Ingenieurs A. Bader. — Vermächtnisse: Spiegelfabrikanten-Wittwe Gertraud Zäh dahier bestimmte außer 550 fl. für die WohlthätigkeitSanstalten der Stadt noch die Summe von 5100 fl. zur Er richtung einer Mädchen-Aussteuer-Stiftung, deren Präbende mit 200 fl. jährlich am Todestage ihres Gatten Georg Zäh zum ehrenden Andenken an denselben, an unbescholtene und unbemit telte hiesige ledige Bürgerstöchter verabreicht wird.'"") — Privatiers-Gattin Karolina Stengel stiftete die Summe von 3800 fl. zu Wohlthätigkeitszwecken, nämlich 2060 fl. zur An schaffung jvon Winterbekleidung für Arme aus den Kapitalzinsen, 800 fl. für die Ludwigswaisenanstalt und 1000 fl. für das christliche Hospital. — Erwürgt wurde ein Hjühriger Knabe, Thäterin später bestraft. — Privatiers-Wittwe Anna Susanna Espermüller vermachte zu Armen- und Schulzwecken 4500 fl., die zum Andenken an ihren verstorbenen Ehegatten den Grund stock der Johann Michael Espermüller'schen Stiftung bilden, welche der magistratischen Verwaltung unterstellt ist."") — Zahl der Neubauten 18. Schreinermeister Leander Datier er richtete eine Dampfmaschine in seinem Hofhause für Kisten schreinerei, Weinstraße Nr. 11; M. Uhlmann ein dreistöckiges massives Hopfenmagazin und eine zweistöckige massive Hopsen dörre, Königsstraße Nr. 88; die Hefenfabrikanten Ammon und Hänichen ein Fabrikgebäude an der Erlanger Landstraße Nr. 3d, die Stadtgemeinde das Gebäude und die Rektoratswohnung für die Handelsgewerbschule, Blumenstraße Nr. 15. — Im Jahre 1862 bestanden bereits circa 618 Concessionen und 445 selbstständige Fabrik- und Handelsfirmen, welche den nächsten Antheil an dem Güterversandt von circa 520,000 Centner Frachtgut haben, wo durch den Staatseisenbahnen 278,000 fl. an Gütersracht und circa 63,000 fl. an Postgefällen aus Fürth allein zugehen. — Die sämmtlichen Häuser der Stadt waren damals mit 5,950,680 fl. Werth gegen Brandschaden versichert.— Frequenz der Nürn berg-Fürther Ludwigseisenbahn: 754,091 mit 82,698 fl. Einnahme; die Frequenz bis zur neueingerichteten Haltestelle Muggenhof: