Zehnte Periode (1867).
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einer der größten Spiegel, die in Fürth belegt worden sind. — Am 17. November erließ der Fabrik- und Handelsrath eine Dankadresse an den Handelsminister von Schlör, wegen seiner energischen Bestrebungen zur Erhaltung des Zollvereines. — Fabrikbesitzer I. Brandeis erhielt in Anerkennung seiner Ver dienste um die Industrie, insbesondere durch Einführung der
Metallhammerwerke mit Dampfkraft, den Verdienstorden vom heiligen Michael, der ihm vom Stadtcommissär v. Rücker über reicht wurde. — Allgemeines Bedauern erregte das Unglück der Gattin des Kaufmanns Uhlmann, einer 24jährigen Dame, wel cher auf dem Staatsbahnhofe, eben als sie daselbst ihren Mann erwartete, der mit dem Eilzuge von Frankfurt a. M. ankam, beide Beine abgefahren wurden, worauf sie nach einigen Stun den ihren Leiden erlag. — Den 18. Nov. wurde Dr. Morgen stern zum ersten, Kaufmann S. Kolb zum zweiten Vorstande des Handelsrathes gewählt. — Die Lehrstelle für Naturwissen schaften an der Gewerbschule wurde dem bisherigen Lehrer an gleicher Anstalt in Rothenburg, Heinrich Wilhelm Langhans verliehen, nachdem der K. Lehrer der Chemie, H. Hornung, in gleicher Eigenschaft an die Gewerbschule in Ansbach berufen worden war. — Am 1. Dezember Vormittags nach 11 Uhr brannte der Dachstuhl des Stadels des Färbermeisters Maisch ab, Heiligengasse Nr. 17. — Am 17. Dezember starb Apotheker Dr. Eduard Mayer in München in Folge von Typhus im 45. Jahre, während seines Aufenthaltes daselbst als Landtags abgeordneter. An ihm verlor die Stadt einen patriotisch ge sinnten hochverdienten Mann, durch Kenntnisse, Humanität und Arbeitskraft ausgezeichnet, seit 1863 Mitglied des Landtages. Die Beerdigung fand in Fürth statt. Dr. Wilhelm Königswarter vermachte 100 fl. zu dem Zwecke, daß die Zinsen davon jährlich am Todestage Mayer's unter Hausarme vertheilt wer den sollen. Sein Nachfolger als Besitzer der Mohrenapotheke war Sebastian Hertlein. An seine Stelle wurde als Vorstand der Gemeindebevollmächtigten am 27. Dezember der prakt. Arzt Dr. Wollner gewählt. — Die Aufstellung eines städtischen Musikdirektors in der Person des pensionirten Militär-Musik
meisters L. Baumann wurde von der Regierung genehmigt. — Im Hospitale war in diesem Jahr Assistenzarzt Dr. Otto Roger, später K. Bezirksarzt in Kemnath. — Auch bildete sich der „Bürger-