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Zehnte Periode (1875).

In der Magistratssitzung vom 11. Januar kam eine Ein­ gabe von 460 Gemeindebürgern zum Vortrag, worin sie An­ erkennung der angeblich auf ihren Häusern ruhenden Gemeinde­

rechte verlangen, nämlich ihrer Nutzantheile an den unvertheilten Gemeindegründen, deren Reinertrag von ihnen auf 6—7000 fl. berechnet wird. Sie beanspruchen ungeschmälerte Vertheilung dieses Reinertrages unter die dazu Berechtigten und wollen nicht mit denen theilen, welche kein Recht dazu haben. Referent Rechtsrath Beeg legte hierauf nach Grund der Akten dar, daß die betreffenden Beisätze in den Katastern und Hypotheken­ büchern vollkommen antiquirt seien und bereits im Jahre 1804 konstatirt worden sei, daß die unvertheilten Gemeindegründe reines Kämmereigut seien, aus dessen Erträgniß nicht einzelne Bürger Nutzen ziehen, sondern die Gemeindebedürfnisse bestritten werden sollen. Den Ausführungen des Referenten beistimmend, beschloß der Magistrat, den Unterzeichnern der Eingabe zu er­ öffnen, daß das Bestehen der von ihnen behaupteten Gemeinde­ rechte nicht anerkannt werde. Am 14. Januar zeigte das Kommando der I. Abtheilung der Feuerwehr bei dem Magistrate an, daß, da die seitherige II. Abtheilung die Benennung „Freiwillige Feuerwehr" an­ genommen habe, die von ihr bisher geführte Bezeichnung „I. Ab­ theilung" gegenstandslos geworden sei, weshalb sie ihren frühe­ ren Namen „Turnerfeuerwehr" wieder angenommen habe, daß ferner Kaufmann Moritz Böhm zum ersten und Bildhauer Ulmer zum Vicekommandanten gewählt worden seien. In der Magistratssitzung vom 18. Januar wurden erheb­ liche Gehaltsaufbesserungen für die Gemeindebediensteten be­ schlossen. Trotz des Mehraufwandes hiefür und für die Schulen konnten die Gemeindeumlagen, die im Vorjahre 90 Prozent betragen hatten, zu einer Herabsetzung auf 80 Prozent in Aus­ sicht gestellt werden. Diese Minderung um 10 Proz. wurde durch die im vorigen Jahre vorgenommene neue Häuser­ einschätzung und hiedurch um 9000 fl. erhöhte Häusersteuer er­ zielt. — Für die Verwaltung des Gaswerks wurde eine provi­ sorische Kommission aus Mitgliedern des Magistrates und der Gemeindebevollmächtigten gewählt und ein neues Verwaltungs­ statut in Aussicht gestellt. Am 16. Febr. wurde der Austritt aus dem Kollegium der

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