Elfte Periode (1877-1878).
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Schuhmachergeselle Schwarz, zu einem Jahre Gefängniß vom Schwurgerichte verurtheilt.)
Detail-Statistik. Geboren wurden 1275 Kinder, worunter 28 Todtgeborene und 15 Zwillingsgeburten, gestorben sind 819 Personen, darunter 312 im ersten Lebensjahre. Der Abgleich zwischen Lebendgebornen und Gestor benen ergab einen Ueberschuß der ersteren von 428; Ehen wurden 231 geschloffen. — Wohngebäude wurden 27 errichtet, Fabrikgebäude 6, Nebengebäude 71, Ladeneinrichtungen 13. — Neue Gaslaternen waren es 10, Sparkasseneinlagen 148,801 M., Zurückzahlungen an Einlagen 119,573 M. Leihanstalt: versetzte Pfänder 39,664, gelöste 33,845, verkaufte 4890. — Stiftungen: die Dr. Wilhelm Königswarter'sche für humanitäre und gemeinnützige Zwecke: 10,000 M., bedeutendere Fundationszuschüffe zu vorhandenen Stiftungen: 1700 M. von Bezirks gerichtsrathswittwe Sommer zur städtischen Hospitalstiftung, 3000 M. von Privatier Ott zur St. Michaelskirchenstifmng, 685 M. zu gleichem Zwecke von Hafnersfrau B. Hofknecht. — Der Zuschuß von Seite der Kämmereikasie für die Armenkaffe betrug 56,019 M., für die Volks schule 82,469 M., für die Latein- und Realschule 6830 M., für die Gewerb- und Handelsschule 2957. — Der Getreide- und Mehlaufschlag betrug 51,338 M., der Malz- und Bieraufschlag 38,315 M. — Auf Kanalisation wurden 16,898 M., auf Pflasterung und Trottoiranlagen 18,598 M. verwendet. — Der Zuschuß für den Theaterverein betrug 2186 M., für das Gewerbmuseum 857 M. — Reines Vermögen der Gemeinde: 1,414,077 M. — Im christl. Hospital wurden 1175 Kranke ärztlich behandelt (717 M. und 458 W.), wovon genasen 810, wurden gebessert 250, sind gestorben 45, blieben ungeheilt 22, verblieben in Behandlung 52. — Typhuskranke waren es 35, wovon 4 starben, 109 (90 M. 19 W.) Erkrankungen wurden durch Schädlichkeiten des Gewerblebens und der dienstlichen Verhältnisse bedingt. Darunter waren 11 besonders schwere Fälle, 1 mit tödtl. Ausgange. — Im israelit. Spitale wurden 23 Kranke ärztl. behandelt, wovon 22 genasen und 1 ungebeffert entlasten wurde. — Der Verkehr auf der Ludwigseisenbahn betrug 1,062,232 Personen mit einer Einnahme von 233,974 M, zur Haltestelle 115,810 mit einer Einnahme von 14,172 M.
Am 1. Januar wurde, langjährigen Wünschen der Ein- 1878 wohnerschaft entgegenkommend, die Stadtpostexpedition Fürth im Roßwirthshof (Waaggasse) eröffnet, in ihrem Wirkungskreise jedoch beschränkt auf die Annahme von Briefpostgegenständen, von Einzahlungen auf Postanweisungen und auf die von Fahr postgegenständen bis zum Gewicht von 5 Kilogramm. — Wegen der Verlegung des Schwurgerichtes für Mittelfranken von Ans