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Elfte Periode (1879).
Dem Badbesitzer Höfler gelang es, dasselbe mit eigener Lebens gefahr aus dem Flusse zu retten. — Nachdem die Lokalschul kommission in einer Eingabe an den Magistrat nachgewiesen hatte, daß jedes der damaligen 3506 Schulkinder mit Einrech nung der Gebäudekosten auf 36 M. zu stehen kommt, während die die hiesigen Schulen besuchenden auswärtigen Kinder nur ein Schulgeld von 18 Pfg. per Woche entrichten, was kaum den dritten Theil der aufgewendeten Kosten gleichkomme, und deshalb der Antrag daran geknüpft wurde, die betheiligten Ge meinden zn veranlassen, neben dem bisherigen Schulgeld ein Aversum zu den Schulkosten zu leisten, so wurde am 15. Mai dieser Antrag zum Beschluß erhoben, welchem dann auch das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten beistimmte. — Da gegen wurde die vom Berliner Magistrate ausgegangene Ein ladung zur Betheiligung an dem am 17. Mai in Berlin ab zuhaltenden Städtetage, um eine gemeinsame Kundgebung gegen die geplante Einführung von Zöllen auf Vieh und Getreide zu provociren, abgelehnt, namentlich wegen des zu kurz gesteckten Termines. Angeregt durch den Inhalt der Broschüren „Die Zukunft Nürnbergs" verfaßt vom Reichsrathe von Faber, worin derselbe in wohlwollendster Weise die Ausdehnung Nürnbergs nach der Richtung der Schwesterstadt Fürth erwähnt, hat ein enthusiasti scher Anonymus im Fürther Tagblatt vom 24. Mai u. ff. den Plan entwickelt, die bestehende Ludwigseisenbahn nebst Areal und Betriebsmaterial durch den Staat ankaufen und die ganze Bahnbesörderung auf die Staatsbahn übertragen, den so ge wonnenen Grund und Boden für Verbreiterung der Landstraße und zum Anbau von gemeindlichen und privaten Gebäuden verwenden zu lassen. — Bei der Weltausstellung in Ausstralien betheiligen sich als Aussteller von Fürth: Chr. Winkler und Sohn mit versilberten Spiegelgläsern, W. L. Mailänder mit Exportbier, die Aktiengesellschaft für Glas-, Spiegel- und Zinn folienfabrikation mit ihren Fabrikaten. — Die in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni von ihrem früheren Liebhaber durch einen Stich in die Brust verwundete Babette Walch von Hei ligenstadt ist am 4. Juni ihren Leiden erlegen. Der Thäter, ein Drechslergeselle, befindet sich in gerichtlichem Gewahrsam. (Er wurde am 4. Aug. vom Schwurgericht zu 4 Jahren Ge