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Anmerkungen.

6) Nach Dr. P. Ewald's Geschichte von Poppenreuth. Nürn­ berg 1831. ?) „Das hohe Alterthum der langen Cente beweisen auch die bei Cadolzburg aufgefundenen deutschen Alterthümer, wo sich wohl auch die älteste Mahlstätte befunden haben dürfte." (Der Rangau und seine Grafen von H. Haas, Erlangen 1853. S. 90.) b) „Durch die lange Cente führte auch die alte fränkische Landund Heerstraße, der Rennweg genannt, der vor Alters mit sogenann­ ten Rinnsteinen und Martersäulen besetzt war, wovon sich Ueberreste bis in die neuere Zeit auf der nun in Kultur gelegten Fürther Heide, wo sie erst beseitigt wurden, erhalten haben." (Ebendas. S. 90). d) Diese Wasserfahrt des Kaisers durch unsere Gegend muß als begründet angesehen werden, trotz der Einwürfe, die mehrere Schrift­ steller, namentlich Feuerbach (Jahresbericht des histor. Vereins im Rezatkreis. 1830. S. 19) dagegen erhoben haben. Der erste Ein­ wand, daß die Annahme deshalb nicht wahrhaft erscheine, weil Egin­ hard, der Kanzler und stete Begleiter des Kaisers und einige andere Annalisten in ihren Aufzeichnungen ihn vom verunglückten Kanalbau nach Würzburg und Frankfurt reisen lassen, ohne der Wasserreise zu gedenken, widerlegt sich, wie ich dies bereits schon früher in einer außerordentlichen Beilage zum Fürther Tagblatt (zu N. 79 1861) auseinandergesetzt habe, durch die deutlichen Angaben anderer Zeit­ genossen. So ist im Okronioon HloisZiaeenZS vom Jahre 793 be­ merkt, daß der Kaiser vom Kanalbau zu Wasser nach Frankfurt gelangte, ebenso in den ^.nnal. I.auri886N868 und in den ^nnal. ^.aur68dam6N868. In den ersteren heißt es: „von da (Dietfurt) be­ werkstelligte er die Rückreise zu Wasser durch die Rednitz in den Main." Wenn sich fernerhin Feuerbach darüber lustig macht, daß der Kaiser auf dem kleinen Flusse zu Schiff gefahren sei, so mag dies allerdings bei manchem Leser Befremden erregen. Doch wird er bald seine An­ sicht ändern, wenn er bedenkt, daß damals unsere Gegend noch mit großen Wäldern bedeckt war, die den Flüssen große Wassermassen zu­ führten. Am meisten Aufschluß gewährt überdies eine Mönchschronik von 793 (die ^.nnal. Ouelterd^tan. Peetz I. 45), welche sagt: „Karl kam zu Schiffe zum Kanale nach Sualafeld; Anfang Winters reiste er auf diesen Schiffen, die zu Wasser und zu Land fortgeschleift wurden (et per terram traetm et xer üumina), nach Frankfurt." Damit ist Alles erklärt; wo es nicht weiter ging, wo besondere Hinder­ nisse für die Schifffahrt vorhanden waren, da half man sich, nahm die Schiffe aus dem Wasser und transportirte sie eine Strecke weit zu Land. Auch ist nicht zu vergessen, daß der Kaiser Liebhaber von dergleichen Wasserpartien war. Er hatte z. B. ähnliche Flußfahrten in der Rheinpfalz und auf der fränkischen Saale vorgenommen (790). „Die uralte Kaiserburg Salzburg von Freiherrn A. V. von Salzburg." 2. Aust. Bayreuth 1833. S. 13. Endlich bezweifelt Feuerbach, daß Karl sich die Zeit genommen habe, die vielen Umwege und Flußkrüm­ mungen zu verfolgen, da er wegen der Einfälle der Sarazenen und

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