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Fünfte Periode (1622).

Georg A. Pömer und Christoph Tücher geleiteten sie als Nürn­ bergische Kommissare mit großer Gefahr. Das Nürnberger Volk marschirte voraus; die Nachhut bildeten die Markgrüflichen. Auf solche Weise wurde „das gottlose Kriegsvolk", welches Kaiser Ferdinand II. zur Eroberung der untern Pfalz nach Deutschland geschickt, aus dem beiderseitigen Gebiet entfernt. Die Saatfelder wurden dabei muthwilligerweise von den Rossen zertreten und verwüstet.*") Die Nachtwächter zu Fürth riefen damals Abends um 8 Uhr: Hör' zu, Mädlein fein, Bewahr dein Feuerlein, Halt's in guter Hut, Es kost' dir Leib, Ehr' und Gut. Hört zu, ihr Herrn, laßt euch sagen, Die Glocke hat Achte geschlagen, hat Achte geschlagen. So danken wir den lieben Goll, Der uns diesen Tag behütet Has.

Um 9 Uhr schrieen sie: Die Glock' hat neun geschlagen, So bitten wir aus Herzens Grund, Verleih' uns Gott ein selige Stund'.

Früh um 3 Uhr schrieen sie: Nun danken wir den lieben Gott, Der uns diese Nacht behütet hat. Amen."*)

Markgraf Joachim Ernst von Ansbach, von dem ernsten Streben beseelt, in den fränkischen Landen ein auf solider Basis beruhendes Münzsystem herzustellen, wählte zur Münzstätte Fürth aus, wo er auf der sogenannten unteren Mühle die bendthigten Lokalitäten einrichten ließ. Zum Münzmeister daselbst bestellte er Konrad Stutz, einen in seinem Beruf als geschickt er­ probten Mann und zum Münzwardein Georg Wagner, aus Saalfeld gebürtig, ebenfalls ein guter Arbeiter in seinem Fach. Der Bestallungsbrief ist vom 23. December 1622, abgedruckt in I. I. Spieß brandenburgischen Münzbelustigungen, I, 366—369. Die Besoldung sollte nach Gestalt des Fleißes erfolgen. An­ gewiesen wurde Stutz, ganze, Vr, V«, V«, V» Thaler, dann ganze und Vz Batzen, Kreuzer und Pfennige zu prägen. Am 1623 20. Januar 1623 wurden Stutz und Wagner nach Bamberg