Seite:Pennalen Jg 8 Nr 4 1961.pdf/27

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Frühjahrsmodc 1961 Sobald die ersten Krokusse blühen und die sonne direkt zum Spazierengehen verführt, spuken in den köpfen der jungen mädchen die neuen frühjahrsmodelle herum. Die auslagen werden kritisch betrachtet, und dann hat man plötzlich etwas gefun­ den, (meistens sind es gleich ganze kollektionen) etwas ganz entzückendes. Ob papa sich wohl überzeugen läßt, daß man wirk­ lich nichts mehr anzuziehen hat? Jedes jahr wird erneut die frage gestellt: "Was trägt man?" Die mode wird zwar immer als größter diktator hingestellt,aber sie weiß diese eigenschaft immer zu verdecken. 1961 bringt kei^ ne Umwälzungen und änderungen. Die mode bleibt einfallsreich , und so herrlich unkompliziert. Ostern ist wohl der traditionelle anlaß für ein neueskostüm. Die kostümesind dieses jahr durchweg taillenlos. Sie werden et was in den hintergrund geschoben von den einfachen und bequemen jumperanzügen. Die engen rocke sind etwas weiter geworden,ent weder durch fältchen an der taille, oder sie sind trapezförmig gearbeitet. Der glockenrock wurde aus seiner Verbannung zurück geholt. Die mäntel "gehen" wieder für sich ohne dazugehörigem kleid oder kostüm. Auf der farbenpalette dominieren rosa und marineblau. Rosa bezaubert vom blassen perlrose bis zum shockingrosa. Marine­ blau - weiß bleibt weiterhin klassische frühjahrskombinatinn. Marineblau zeigt sich aber gerne in Verbindung mit rosa oder rot. Rot ist überhaupt wieder sehr im kommen. Neben weiß und grün gehört es zu den favoriten. Die in der kalten Jahreszeit so siegreichen braun- und schwarztöne finden wir in Verbindung mit weiß in imprimes, pinselstrichdrucken, graphischen blüten­ mustern und bei den klassischen tupfen. Die tupfen sind viel fach nicht mehr so mathematisch genau angeordnet, wie wir das gewohnt sind, sondern eie sind wie konfetti über den stoff ve£ streut. In den neuen kleidern spiegelt sich der hang junger mädchen zum romantischen wieder. Weiße spitzen an ärmeln und ausschnit ten, wippende volants an rocken geben den kleidern eine ver­ spielte note. Für diese "neuromantische" welle gibt es entzükkende stickereistoffe. Das strenge bb-karo wird durch blüten aufgelockert. Die "tüchlikleider" sind große mode. Je nach art der "tüchli" werden sie zu dirndln oder hemdblusenkleidern ver arbeitet. Die durch den schnitt bedingte strenge des hemdblu­ senkleides wird durch phantasievolle Stoffmuster gemildert.Wei terhin gut im rennen liegt der tiefe rückenausschnitt. u. Die wähl der attribute zu den neuen modellen hängt von laune und Phantasie der trägekin ab. An kragen und schultern blü­ hen große ansteckblüten. Große kragen sieht man nur noch sehr selten. Vielfach sind kleine "Offizierskrägelchen" auf den mo­ dellen, oder die modelle sind überhaupt kragenlos. Für diese gibt es bezaubernde leichte schale. Die knöpfe an kostümen und mänteln werden größer. Lieber wenige knöpfe, dafür aber impo­ sante gebilde. Auch auf dem gebiet der schuhmode ändert sich nicht viel.Die schuhe bleiben spitz. Die kareeförmig abgestumpften schuhe schie ben sich weiter vor. Neu an den schuhen sind die durchlöcher ten, oft aus netzartigen geweben bestehendeh Seitenteile. Die absätze werden nicht mehr höher. Man sieht, die mode 1961 ist liebenswürdig und tragbar. Sie steht unter dem motto: "Erlaubt ist, was gefällt." - sigi -

- 28 -