Wilfried Dietsch

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Wilfried Dietsch, Leitender Polizeidirektor a. D.

Wilfried Dietsch (geb. 27. März 1946 in Fürth) war von Beruf Polizist und in der Zeit von 1996 bis 2001 Leiter der Polizeidienststelle Fürth. Dietschs Vater war ebenfalls bei der Polizei. Wilfried Dietsch ist verheiratet und hat einen Sohn, der auch bei der Polizei angestellt ist.

Leben und beruflicher Werdegang

Nach der Schule absolvierte Dietsch zunächst eine Banklehre, bevor er sich für den Polizeidienst entschied. 1966 begann seine Polizeilaufbahn bei der bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt. Nach erfolgtem Abschluss wechselte er 1969 zur Stadtpolizei Fürth und verrichtete dort Streifendienst. 1973 bis 1974 absolvierte Dietsch eine Ausbildung für den gehobenen Dienst, so dass er ab 1975 im Stab der Polizeidirektion Fürth den Dienst versah. Ab 1976 wechselte er zur Kriminalpolizeidirektion Nürnberg und ein Jahr später in den Stab des Polizeipräsidiums Nürnberg-Fürth. Dort er war im Sachgebiet "Organisation und Dienstbetrieb" tätig. Acht Jahre später (1983-1984) schloß Dietsch in Münster ein Studium an der Polizeiführungsakademie ab. Im Anschluss arbeitete er im Stab des Polizeipräsidiums Mittelfranken im Sachgebiet "Ordnungs- und Schutzaufgaben". Zu seinen Zuständigkeitsbereichen zählte u.a. auch die Planung von Großeinsätzen im Mittelfränkischen Raum. 1985 übernahm er die Leitung der Polizeiinspektion West in Nürnberg bis 1990, ehe er im gleichen Jahr Vertreter des Leiters der Polizeidirektion in Nürnberg wurde.

Als 1996 die Stelle des Polizeileiters in Fürth frei wurde, bewarb sich Dietsch auf diese Stelle, und bekam diese auch im Anschluss. Nach eigenen Angaben war dies sein "Traumjob", in der eigenen Heimatstadt Polizeichef zu werden. Letzte berufliche Station war ab 2001 die Stelle des Vertreters des Präsidenten in Bamberg für die Bereitschaftspolizei, die ca. 6.300 Beamte umfaßte. 2006 ging Wilfried Dietsch nach 40 Jahren Polizeidienst in den Ruhestand.

Mordfall Carla

Während seiner Dienstzeit in Fürth, bewegte kein anderer Fall wie der "Mordfall Carla" sein polizeiliches Handeln. Dietsch führte eine 80-köpfige Sonderkommission zur Überführung des Mörders. Der Mord an der 12-jährigen Carla geschah am 22. Januar 1998 auf dem Schulweg in der Nähe des "Alten Bades" in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth)[1]. Nach viereinhalb Monaten und 12.000 Überstunden konnte der Mörder anhand von DNA-Spuren an einer weggeworfen Zigarettenkippe in Tatortnähe überführt werden. Der Fall Carla ist auch, mit Einverständnis der Mutter, Gegenstand der Dauerausstellung im Kriminalmuseum Fürth.

Ehrenamtliches Engagement

Wilfried Dietsch engagiert sich auch ehrenamtlich. So gründete er am 10. Januar 2007 den Förderverein „Fürther Kriminalmuseum“ und erreichte u.a. die dauerhafte Etablierung des Kriminalmuseums unterhalb des Rathauses seit 2010[2]. In regelmäßigen Abständen führt Dietsch persönlich durch die Ausstellung und berichtet über die Ermittlungsergebnisse der Polizeigeschichte der letzten 200 Jahre in Fürth. Ein weiteres Engagement bezieht sich auf den sog. "Pensionistenverein", ein Verein ehemaliger Polizeibeamter, welche sich einmal im Monat zum Austausch treffen.

Veröffentlichungen

  • Wilfried Dietsch und Werner Gloss: Handbuch der polizeilichen Jugendarbeit - Prävention und kriminalpädagogische Intervention, Borrberg Verlag 2005

Ehrungen

Im Februar 2015 bekam Wilfried Dietsch für sein außergewöhnliches Engagement von der Stadt Fürth den Ehrenbrief.

Literatur

  • Ulrike Englmann: Edition Profile - Fürth Stadt und Landkreis Band 1 - Wilfried Dietsch, Peter Becker Verlag, 2014, S. 54 ff.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schreiber: In der Nähe der leblosen Zwölfjährigen fand die Polizei Zigarettenreste. In: Der Tagesspiegel vom 19. Februar 2000 online abrufbar
  2. Homepage Historie des Kriminalmuseum Fürth online abgerufen