Die Grundschule Maistraße liegt in der Maistraße 17 und wird im Volksmund schlicht "Maischule" genannt.

Maischule

Das Gebäude wurde 1888 erbaut und im September dieses Jahres eingeweiht. Allerdings zeigten sich bald so viele bauliche Mängel, dass das Schulhaus bereits im Februar 1889 zuerst für einige Tage und dann im November 1889 für Renovierungsarbeiten ganz geschlossen werden musste.[1] 1891 bekam die Schule eine Turnhalle dazu.

Beschlagnahmung

Entrüstung im Fürther Stadtrat, dass die Maischule im November 1946 immer noch beschlagnahmt ist und für unabsehbare Zeit als „Zivilinternierten Krankenhaus des politischen Lagers Langwasser“ dienen soll. Dieser weiterhin geplante Einsatz als Dauerlazarett ausgerechnet für die vom Nürnberger Gericht als in Verbindung zu dem im 3. Reich und ihren Verbrecherorganisationen verwickelten Personen während über 900 Schüler auf andere Notquartiere verteilt werden musste, empörte. Zumal im Lager Langwasser freie Baracken für diesen Zweck vorhanden sind und nur ein Teil der 350 Gefangenen bettlägerig ist. sorgte die weitere Beschlagnahmung für totales Unverständnis bei den dafür zuständigen Fürther Behörden. Der Protest zeigte Erfolg im Bayerischen Sonderministerium. Die Rückgabe der Schule mit über 90 Räumen ist für den April 1947 geplant und kann danach endlich wieder für die schulischen Zwecke eingesetzt werden.


Zeitzeugenberichte

Schulalltag eines Elfjährigen nach Kriegsende:

An meine Schulzeit in der Maischule habe ich hauptsächlich gute Erinnerungen. Unser Lehrer, Herr Ammon, war sehr fortschrittlich und offen. Nach dem Krieg gab es in der Schule keine Bücher, also hat Herr Ammon so eine Art Leihbücherei geschaffen: wir sollten Bücher von uns daheim mitbringen, Romane, Karl-May-Hefte und was es sonst noch so gab und die blieben dann in der Schule und konnten gegen Gebühr ausgeliehen werden. Und wenn genug Geld vom Ausleihen zusammen gekommen war, wurden eigene Schulbücher angeschafft. Eine Sache ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: da ich in der Kurgartenstraße wohnte, führte mich mein Schulweg immer die Dr.-Mack-Straße entlang. Dort war der Gehweg mit einem griffigen, feinen Kies belegt, fast wie bei einer Aschenbahn, und deshalb machten wir Maischüler dort unseren Sport, z. B. 100m-Lauf. Da mein Lehrer natürlich wusste wo ich wohnte fragte er mich also regelmäßig in der Früh nach dem Zustand des Gehwegs mit der Frage „Ist es recht nass dort oder gibt es Pfützen?“. Nachdem ich aber lieber rechnen wollte als laufen, gab ich nicht selten zur Antwort, dass alles voller Pfützen sei. Meine Klassenkameraden wollten jedoch viel lieber Sport machen als zu rechnen und kamen mir schließlich auf die Schliche. Das gab dann eine gehörige Tracht Prügel. [2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 28
  2. Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki e. V., Aktennr. '28'

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