Elste Periode (1886).
651
Um VzZ Uhr begann das Trauergeläute mit sämmtlichen Glocken, welches vom 15. an sechs Wochen hindurch täglich von 12—1 Uhr stattsand. — 20. Juni. Als Deputation der hiesigen Gemeinde vertretung waren bei der Beerdigungsseier in München anwesend: Bürgermeister Langhans, Magistratsrath Tailor, Gemeindebe vollmächtigte Böhm und Deinlein. — 21. Juni. Der ärztliche Bezirksverein spricht sich in einer ausführlichen Darstellung gegen den Beschluß des Magistrats, Aufstellung von vier Kassenärzten mit je 1000 M. Gehalt, aus und erklärt, daß von seinen Mit gliedern keines bereit ist, eine solche Stelle anzunehmen. — 22. Juni. Privatier Ott hat die von ihm geplante Grundlegung eines Herbergshauses vorläufig zurückgezogen. — Das Gemeinde kollegium protestirt gegen den Magistratsbeschluß, betr. Aufhebung der Vorkurse an der Lateinschule. — 23. Juni. Die Hötelaktiengesellschaft erkauft das Hotel zur Eisenbahn nebst Inventar von dem Besitzer Theodor Andrä um 265,000 M. — 24. Juni. Der neu zugegangene praktische Arzt vr. Lustig hat sich dem bezirks ärztlichen Verein angeschlossen. — Magistrat hat auf die Vor stellung des ärztlichen Bezirksvereins beschlossen, die bisherige Einrichtung der freien Wahl des Arztes einstweilen bis Ende des Jahres beiznbehalten und eine geregelte Kontrole für alle Fälle einzuführen. — 25. Juni. Die massenhafte Betheiligung in den verschiedenen Gotteshäusern, die der ernsten Feier ent sprechend dekorirt waren, gab Kunde von der innigen Theil nahme an dem großen Verluste des Königl. Hauses und des Königreichs Bayern. — 27. Juni. Schützenkönig wurde Spe diteur Stef. Wolfram. Den 1. Juli. Magistratsrath Brünn stellt den Antrag, eine erste Gymnasialklasse zu errichten, unter Vorbehalt des weitern Ausbaues auf Kosten der Gemeinde. Der Antrag wird vom Magistrat angenommen und weiterer Instruktion unterzogen. — vr. Friedr. Fronmüller wurde zum Assistenzarzt im Hospitale er nannt, nachdem sein Vorgänger vr. Hofmann aus Osnabrück sich in Münchberg niedergelassen hatte. — 2. Juli. Oberlehrer Fr. Wilh. Pfeiffer, 58 Jahre alt, stirbt in Folge eines Schlag anfalls, der ihn inmitten seiner Thätigkeit traf. Er war Re dakteur der Bayerischen Lehrerzeitung. Er war ein energischer Mann, stets auf das Eifrigste um das Wohl des Lehrerstandes besorgt. — 4. Juli. Fünfzigjähriges Geschäftsjubiläum der Ex