Sechste Periode (1701—1704).
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gerechnet wurden. Bei anderen Handwerkern ging es ebenso, nur war die Zahl ihrer Nachfolger im Geschäft eine ge ringere. 3") Die markgräfliche Regierung rechtfertigte sich bei der Dom- 1702 probstei am 9. Oktober 1702 darüber, daß sie den Amtsknecht derselben auf den Thurm gesetzt hat, weil er in einem Hause in Fürth Fenster und Thüren weggenommen habe.'") — In diesem Jahre entstanden jüdische Häuser auf dem Königsplatz.'") Die untere Mühle wurde 1703 durch den damaligen Be- 1703 sitzer Johann Michael Messelhäuser niedergerissen, wieder neu aufgebaut und beträchtlich erweitert.'") — In gleichem Jahre geschieht zum ersten Male eines Buchhändlers Erwähnung; er hieß Johann Zieger.'") — Am 22. März wurde in der Michaelskirche ein Bittgebet mit Glockengeläute wegen der schweren Zeitläufe abgehalten.'")
Schlossermeister Reißner erkaufte 1704 von dem Weinwirth 1704 Kern, damaligem Besitzer des Brandenburger Hauses, einen Gartenplatz und ließ darauf ein Wohnhaus erbauen (das jetzige Pförringerische Haus.'") Die jüdische Bevölkerung in Fürth nahm von Jahr zu Jahr an Zahl und an Wohlhabenheit zu, erregte dadurch aber auch den Neid der benachbarten Städte, den Haß und die Verfolgung von Seiten der damals sehr orthodoxen Protestanten, die Habsucht der Fürsten. Sowohl der Markgraf als der Domprobst suchten sich angelegentlich die Herrschaft über sie zu sichern, um sie nach Herzenslust ausbeuten zu können. Besonders thätig in dieser Richtung war der am 7. Januar 1703 majorenn gewordene Markgraf von Ansbach, Wilhelm Friedrich. Den nächsten Anlaß zu den gewaltsamen Einmischungen in die jüdischen Verhältnisse mußten die Denunciationen geben, daß in den Büchern und Ge beten der Juden Schmähungen und Angriffe gegen Thron und Christenthum vorkämen. Bereits 1702 hatte eine solche Bücher verfolgung in Fürth begonnen; es war zu diesem Behufe eine eigene Commission beordert worden, bestehend aus Hofrath Weser, Generalsuperintendent G. Händel und Licentiat Rob. M. Meelführer, Sohn des Schwabacher Pfarrers, eines gelehrten Orien talisten, der schon 1698 in Darmstadt bei einer solchen Unter suchung thätig gewesen war. Der Bericht dieser Commission war erst 1712 zu den Akten genommen worden, da dieselbe durch 8»