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Sechste Periode (1711—1712).

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liche Amtmann, Johann Heinrich Uz in Fürth, gegen das Ver­ fahren der markgräflichen Behörden, die einen domprobsteilichen

Schutzjnden des Nachts mit Aufsprengung der Thüren und Aus­ übung roher Gewalt, Drosselung der Magd u. s. w. arretirten und zuerst in Johann Kerns Behausung brachten, dann nach Cadolzburg schleppten. Dagegen suchte unter dem 22. Juni Amtmann Muck das Verfahren der Ansbacher Behörden zu recht­ fertigen. Am 17. Juli bat Muck in Ansbach um Adjungirung von Jemand wegen dieser Inquisition und am 14. September fragte er an, ob die angebotene Kaution, Verschreibung des ganzen Vermögens des Salomon Löw, Schwiegervaters des einen Jnhaftirten, anzunehmen sei. Hofrath Appold, der unterdessen mehrere Zeugen, die er nach Ansbach hatte kommen lassen, ver­ hört hatte, antwortete ihm unter dem 16. September, er könne vor der Rückkehr des Markgrafen nichts bestimmen. Am 18. Sep­ tember erfolgte ein eigenhändiges Schreiben des Markgrafen: „die inhaftirten Juden sollten auf die Dauer ihrer Feiertage aus der Haft entlassen werden und sich dann wieder stellen. Sie sollten schwören, nichts über den Proceß zu äußern. Den Domprobsteilichen sei außer ihrem Lehensrecht gar kein Vogtei­ recht zuzuerkennen". Die Angeklagten wurden mit der Folter bedroht. Sie sollten bekennen, was für Geld sie eingeschmolzen hätten. Am 22. September mußten sie den großen Eid ablegen, mit Hinweisung auf das 2. B. Mosis, Kap. 20, V. 7, Schwei­ gen über den Proceß zu beobachten. Der Ausgang dieses Falles, der als ein Bild der damaligen Rechtsprocedur, hier im Detail mitgetheilt wurde, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich endete er, auf was es wohl mit abgesehen war, mit einer tüchtigen Geld­ strafe. — Kochäus, Pfarrer der deutsch-reformirten Gemeinde in Erlangen, hielt am 12. Juli 1711 im Kern'schen Gasthaus in Gegenwart der Cadolzburger Beamten und des Fürther Ge­ leitsmannes Gottesdienst, wogegen sich Pfarrer D. Lochner bei dem Rathe in Nürnberg beschwerte.^«) Die Zahl der Feinde des Elkana Fränkel, des einflußreichen 1712 Hofjuden und Oberrabiners in Ansbach, mehrte sich fortwährend; an ihrer Spitze stand der andere Hofjude Marx Model, dem Fränkel einmal vorgeworfen hatte, er habe 1000 Dukaten der Landjudenschaft unterschlagen, und ein Theil des Hofes, an dessen Spitze die Markgräfin selbst. Eine Denunciation, die gegen ihn