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Neunte Periode (1835—1837).
in der Königs-, Fischer- und Gnstavstraße, sowie im Roßwirthshof. — 1836 Am 11. Januar 1836 beschloß der Magistrat, die Arbeiten an dem artesischen Brunnen auf dem Holzmarkte definitiv aufzugeben, da das Resultat, trotzdem, daß die Bohrung bis auf -100 Fuß Tiefe getrieben wurde, nur ein höchst unvollkommenes war.— Am 4. März 1836 wurde dahier Joh. Hirt, Kunst bildhauer in München, geboren. Er erhielt bei der bayer. LandesIndustrieausstellung in Nürnberg die goldene Medaille. Von ihm rührt auch die Christusstatue auf dem Altar der Michaels kirche her. — Die Ludwigswaisenanstalt entstand in diesem
Jahre, zu welcher wohlthätige Stiftungen und anfänglich frei willige Gaben bis zu 750 fl. kontribuirten. Ganz arme und verwahrloste Kinder sollten verpflegt und erzogen werden. Zum Lehrer und Pflegevater dieser Waisen wurde am 2. November Schullehrer Nikolaus Leupold mit 425 fl. Einnahme ernannt. Die Stadtbehörde sicherte ihm das Heimathsrecht in Fürth, un geachtet der provisorischen Anstellung, ausnahmsweise zu. Leider sollte diese Anstalt, welche jährlich 1896 Gulden kostete und von der man sich viele Hoffnung machte, nach einigen Jahren gänzlich mißglücken und, nachdem die Zahl der Waisenkinder am 20. Juni 1846 auf drei herabgesunken war, wieder auf hören. — Sechs neue Häuser wurden in diesem Jahre er baut. — Der Donau-Mainkanal wurde eröffnet mit dem von Fürth ziemlich weit entfernten Kanalhafen. — Rechtsprak tikant Karl Eduard Köppel wurde am 31. März als zweiter rechtskundiger Magistratsrath vom Könige bestätigt. Freiherr von Lupin kam als Stadtgerichtsrath hierher, s") — Zu Anfang des Schuljahres 1836/37 erfolgte die Besetzung einer Lehrstelle für Mathematik und Naturwissenschaften durch Dr. Stahl, der auch besondere . Vorträge über Physik, Chemie und Technologie an drei Wochenabenden für Erwachsene gratis hielt. Auch wurde damals für wöchentlich zwei Stunden der Bossierlehrer Höfer angestellt. — Frequenz der Ludwigsbahn 1835/36: 475,219 Per sonen mit einer Einnahme von 62,993 fl. — Jean Reindel er kaufte im April 1836 das Haus Nr. 9 der Weinstraße, richtete daselbst zuerst eine Wirthschaft, dann 1837 und Anfang der 40er Jahre eine Gastwirthschaft mit Saal ein. 1837 Im Januar und Februar des Jahres 1837 herrschte die