Seite:Fronmüller Chronik.pdf/285

Version vom 6. Oktober 2022, 12:53 Uhr von Red Rooster (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Neunte Periode (1843-1844). 271 Meisters Gosdorfer und in dem in der Nähe der Synagoge be­ findlichen israelitischen Gemeindestadel. Der letztere wurde nic…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Neunte Periode (1843-1844).

271

Meisters Gosdorfer und in dem in der Nähe der Synagoge be­ findlichen israelitischen Gemeindestadel. Der letztere wurde nicht mehr aufgebaut. — Drechslermeister Eisenmenger fabricirte in diesem Jahre hier zuerst Lorgnetten. — Am Sylvesterabend dieses Jahres nach 11 Uhr zog ein Haufen junger Leute, der sich von Minute zu Minute vergrößerte, unter großem Lärmen und Pfeifen vor das Haus des Bürgermeisters Bäumen und brachte ihm unter Toben und Schelten eine Katzenmusik. Sodann wurden von einer anderen Schaar die Fenster der Polizeilokalitäten (damals auf dem Michaelskirchhofe im größeren Schulhause) eingeworfen, bis es nach einigen Stunden der Landwehr gelang, die Ruhe wieder herzustellen. Ursache war das Gebot, in der Neujahrsnacht um 11 Uhr bereits die Wirthshäuser zu schließen."^) — Zahl der Neubauten in diesem Jahre: sechs; Eisenbahn­ frequenz: 446,630 Personen, Einnahme 50,790 fl. — In Folge der unruhigen Auftritte am Sylvesterabend be- 1844

zogen am Neujahrstage 1844 dreißig Landwehrmänner unter Kommando eines Lieutenants die Wache und gegen Abend ritt eine Abtheilung Chevauxlegers von Nürnberg ein. Nach 11 Uhr Nachts fand man für nothwendig, die Wachmannschaft durch eine Anzahl Grenadiere und Schützen zu verstärken. Die Tu­ multuanten wurden nach einigen Tagen in Haft gebracht."") — Am 3. Januar machte Stadtkommissär Wellmer bekannt, daß er, nachdem die öffentliche Sicherheit nicht mehr wesentlich ge­ stört worden, die Handhabung der Polizeigewalt in die Hände des Stadtmagistrats zurückgegeben und das militärische Detache­ ment habe zurückkehren lassen. — Am Morgen des 18. Januars, zwischen 5 und 6 Uhr, entstand Feuerlärm und in demselben Momente stand auch der Stadel des Mandelrübenfabrikanten Joseph Scheuer (Theaterstraße) in vollen Flammen. Ein an­ stoßendes Wohngebäude, worin der Schreinermeister G. Leber wohnte, wurde mit solcher reißenden Schnelligkeit ergriffen, daß seine Familie und ein Theil der Effekten nur mit Mühe gerettet werden konnten. In gleichem Monate erhielt der Baupraktikant Friedrich Weltlich die königl. Bestätigung als technischer Bau­ rath der Stadt. — Friedrich Döhlemann übernimmt die bisher Lotz'sche Sonnenapotheke. — Am 27. Febr. wurden die Ver­ waltungsorgane des neuentstandenen Industrie- und Gewerbvereins gewählt, als erster Vorstand A. Billing, als zweiter

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt