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290

Zehnte Periode (1850).

wurde durch Regierungsentschließung am 16. Juli aufgelöst. Am 18. Juni wurden Schuhmachermeister Friedr. Brückner und Rektor Dr. Beeg Vorstände des Gewerbvereins. — Den 1. Juli wurde das hiesige städtische Leihhaus im westlichen Flügel des Rathhauses eröffnet und die bisherigen Privatleihanstalten des I. Gottfried Feldkirchner und Oswald Valentin Kimmel ein­ gezogen. Leihhausverwalter wurde der bisherige Sparkassakassier Ernst Spahn mit 400 fl. Jahresgehalt, dessen Assistent I. St. Schrötter mit 200 fl. Gehalt, Diener Georg Nunner mit 50 fl., erster Taxator Goldarbeiter Eckart, zweite Taxatorin Sybille Kimmel mit je 50 fl. Gehalt. — In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli war ein glänzendes Meteor am südlichen Himmel nach Mitternacht sichtbar, das mit einem donnerartigen Schalle, der lange nachdauerte, zerplatzte. — Eine für Schleswig-Holstein veranstaltete- Sammlung erzielte 1253 Gulden. — Montag den 12. August zog das Schreinergewerbe von der alten Herberge zum goldenen Schwan in die neue zum grünen Baum in alt­ herkömmlicher feierlicher Weise. Unter Begleitung von zwei Musikcorps bewegte sich der Zug durch die Straßen der Stadt. Voran zogen die Meister der Zunft mit dem Maaßstabe; ihnen folgten die Gesellen mit der Lade und den Insignien des Hand­ werks. Auf einem Leiterwagen folgte eine komplete Schreiner­ werkstatt, auf der Alles in voller Thätigkeit war. Die übrigen Herbergsgenossen, die Mctallschläger und Bäcker, kamen mit ihren Zunftfahnen entgegen, begrüßten sie mit Jubelruf und vollen Pokalen und schlossen sich dem Zuge an. Nach der Ankunft in der Herberge wurden dem Herbergsvater die üblichen Geschenke überreicht und lustig gezecht. Eiue vergnügte Ballnacht schloß die Feierlichkeit. — Das Schuljahr 1850/51 brachte wesentliche Veränderungen im Lehrpersonale der Gewerb- und Handels­ schule. Dr. Weiß wurde als Rektor an die Landwirthschafts­ und Gewerbschule in Ansbach versetzt. An seine Stelle trat der Lehramtskandidat Fr. Hauck. Statt des Stadtpfarrers Seyffert übernahm Pfarrer Lehmus den Religionsunterricht. — Lämmlein Reichmann errichtete eine Ultramarinfabrik an der Nürnberger Chaussee. — Der Gewerbverein veranstaltete eine LokalgewerbeAusstellung im Rathhaussaale und den anstoßenden Zimmern; sie begann am 27. September und endete am 27. Oktober. Da­ mit war eine Verloosung verbunden, wobei jedes Loos (L 30 kr.)