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Zehnte Periode (1869).
gebrachte Zimmermannsspruch abgehalten. Nachdem der Vor sitzende in einer Ansprache dem Erbauer Simon Gieß volle An erkennung für den gelungenen Bau gezollt hatte, sprach Zimmer polier I. Gieß in Versen die üblichen Zimmermannsworte, worauf derselbe nebst seinem Vater unter Begleitung des Musik corps zurückgeleitet wurde. — Der Lehrer an der Latein- und Realschule, Bischoff, erhielt einen Ruf als Professor an das Gymnasium in Schaffhausen, den er auch annahm. — Am 24. Juli entstand der Verein zur Hebung und Pflege der Bienen zucht, unter der Vorstandschaft des Schlauchfabrikanten Jordan. — Ein geistliches Konzert des Salzburger Kirchenchores fand am 25. Juli in der Michaelskirche statt. — Die zu Gewinnsten bestimmten, zum Theil schönen und werthvollen Gegenstände für die bei Gelegenheit des Schützenfestes abzuhaltenve Verloosung wurden im Rathhaussaale aufgestellt. Es befand sich darunter: ein silbernes Kaffeeservice im Werthe von 450 fl., eine voll ständige Garnitur von Polstermöbeln, ein silberner Tafelauf satz u. s. w. — Eduard Buverrier von Paris, Stahlbrillenfabrikant, läßt sich hier nieder den 28. Juli. — Am 3. August erwählte das aus dem Handels- und Fabrikrath gebildete Bezirksgremium zum ersten Vorstand den Kaufmann Leonhard Münch, zum zweiten den Fabrikanten I. P. Morgenstern, zum Sekretär Kaufmann Jakob Mohr und zum Kassier Kaufmann Moritz Ulmann. — Rechtsrath Aldinger legte im August seine Stelle im Magistratskollegium nie der. — Am 15. August war eine Vorfeier des Schützenfestes. Nach mittags wurde die von den Frauen und Jungfrauen der Fürther Schützen gewidmete schöne Fahne der Schützengesellschaft über geben, welch' letztere 260 Mitglieder zählte. Jungfrau Bertha Gru bert hielt eine Ansprache in gebundener Rede und überreichte dem Schützenmeister die Fahne, welcher sodann den Dank der Gesell schaft aussprach. Den Schluß der Feierlichkeit bildete ein Um zug auf dem Festplatze unter Vorantritt der Musik, worauf sich die Schützen mit den Ehrenfräulein in das Hugel'sche Lokal begaben. In den Restaurationen herrschte fröhliches Leben. Auch war ein Probeschießen mit dieser Feier verbunden. Sonn abend den 21. August, Nachmittag 3 Uhr, wurde der Festplatz eröffnet. Von 6 Uhr an producirte sich die vollständige Re gimentsmusik des ersten Infanterieregiments König, die eigens von München berufen war, bei ziemlich zahlreichem Publikum.