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Zehnte Periode (1871).

und einzeln mit ihren Pferden in ihre Quartiere zogen. Da­ durch fand sich eine große Volksmenge, die sich am Bahnhöfe eingefunden hatte, zwar in ihrer Schaulust nicht befriedigt, nichtsdestoweniger wurden aber die einzelnen Mannschaften mit freudigen Zurufen begrüßt. Sämmtliche Straßen prangten im Farbenschmuck. Die meisten Häuser der Friedrichsstraße waren illuminirt. Am folgenden Tage Abends hatte sich eine große Menschenmenge vor und in dem Bahnhof angesammelt, die in lauten Jubel ausbrach, als der Zug herankam, der das erste Bataillon des 14. Infanterieregimentes brachte. Begleitet vom Menschenstrom erfolgte der Einmarsch durch die prachtvoll be­ leuchtete Friedrichsstraße. In der Nähe des Ludwigsbahnhofs wurde Halt gemacht und nach dem Commando „zum Gebet" die Mannschaft entlaßen und in ihre Quartiere geleitet. Das erst in den Morgenstunden angelangte zweite Bataillon wurde in verschiedenen Gastlokalen von der Stadt bewirthet. Am Sonn­ tag schon vor 7 Uhr erfolgte die Aufstellung der Truppen vor dem festlich geschmückten Rathhause der reichbeflaggten Stadt, worauf sie von Bürgermeister John Namens der Stadt mit herzlichen Worten begrüßt wurden. Der Regiments-Kommandant erwiderte die Ansprache mit dem Ausdruck des Dankes für die freundliche Aufnahme und gute Verpflegung, welche die Truppen in hiesiger Stadt gefunden. Von den sechs Ehrenjungfrauen wurden sodann Lorbeerkränze an die Fahnen befestigt, worauf der Abmarsch unter den Klängen der Regimentsmusik und unter dem Jubel der dichtgedrängten Menge erfolgte. Es war ein wahrer Triumphzug. Aus den Fenstern flogen Sträuße und Kränze auf die Vorüberziehenden, sodaß bald Offiziere und Sol­ daten, Reiter und Roß mit Blumenspenden geschmückt waren. In Schaaren ging es dann nach Nürnberg, um auch da den feierlichen Einzug mit anzusehen. Die Zahl der an diesem Tage auf der Ludwigsbahn nach Nürnberg und zurück beförderten Personen überstieg 11,OM. — Sonntag, den 9. Juli, war fol­ gende Bekanntmachung in den hiesigen Blättern erlassen worden: „Im Namen der Officiere, Unterosficiere und Mannschaften des 14. Regiments sage ich den Bewohnern der Stadt Fürth, deren Vertretern und Behörden tiefgefühlten Dank für den herzlichen Empfang sowohl, welcher dem Regiment zu Theil wurde, als für das rege Interesse an dem Ergehen desselben während des