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Elfte Periode (1878).

neigend auf den Friedhof hinüberstürzte. Verfasser war selbst ein Zeuge dieses schauerlich schönen Vorkommnisses. Glücklicher­ weise ist kein Mensch verunglückt. Als Ursache vermuthet man Brandstiftung, da gerade in den Parterreräumen, wo das Feuer ausgekommen ist, die Polizei schon öfters Landstreicher

vorgesunden hat, die dort billiges Nachtquartier hielten. — An gleichem Abend wurde aus der Rednitz unterhalb der Eisen­ bahnbrücke ein weiblicher Leichnam im Alter von 20 bis 30 Jah­ ren gezogen, welcher, als nach Nürnberg gehörend, rekognoscirt wurde. — Die Regierung der Vereinigten Staaten von Nord­ amerika hat in Fürth eine Konsularagentur errichtet und mit Führung derselben John Gartenmann betraut. Derselbe war in Chicago Versicherungsagent in einem Kohlengeschäfte, auch Dirigent des dortigen Schweizer Männerchores und Präsident des Schützenvereines. Das Geschäftslokal befand sich im Hotel Kütt. Am 29. Juni starb Martin Mader, K. Bahnamtsofficial, ein biederer, leutseliger Mann, der sich bei eifriger Ausübung des Waidwerks einen großen Freundeskreis geschaffen hat. — 30. Juni. Max und Sigmund Schwarzenberger, Fabrikanten von Hemden und Manufakturen haben 40 Arbeiter im Zuchthause. — In der Magistratssitzung vom 4. Juli wurde ein Gesuch um die Konzession für die Herstellung der Straßenbahn von Seite der Firma Krauß in München vorgelegt. Es wurde beschlossen, in eine kommissionelle Berathung über die Vertragsbedingungen zu treten. Von 20. bis 22. Juli wurden zum Behufe der Sammlung für die Kaiser-Wilhelm-Spende Eisammlungslisten in Bewegung gesetzt. Von 694 Gebern wurden 308 M. 52 Pfg. gereicht. — An dem sechsten deutschen Bundesschießen in Düsseldorf, welchem die Fürther Schützengesellschaft einen prächtigen silbernen Tafel­ aufsatz als Ehrengabe gewidmet hat, nahm eine Abtheilung Fürther Schützen theil und errang sich daselbst eine Anzahl werthvoller Preise. — Der am 31. Juli stattgehabten Reichstags­ wahl im Wahlkreise Erlangen-Fürth-Hersbruck gingen diesmal besonders stürmische Versammlungen von Seite der betheiligten Parteien voraus. Es wurden im Ganzen 15,566 Stimmen (gegen 14,376 im Jahre 1877) abgegeben. Davon erhielten Marquardsen 7091, Sonnemann 5118, Ott 3318; zerspittert waren 18. Eine Stichwahl zwischen Marquardsen und Sonne­