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Elfte Periode (1880).

527

wolle mit den Vorarbeiten weiter vorgegangen werden durch Anlage und Bewirtschaftung eines Versuchbrunnens. Der Magistrat beschloß hierauf, den Professor vr. Hilger zu einem Gutachten über die Brauchbarkeit des Wassers und den Ober­ bergdirektor vr. Gumbel zu einer Aeußerung über den Thiemschen Bericht und den Stand der Sache zu veranlassen. — Am 18. Aug. wurde der von Baumeister Evora und Meyer am Ronhöfer Weg erbaute Sommerkeller eröffnet. — In nächster Nähe der Stadt fanden Uebungen des ersten ChevauxlegersRegimentes statt; dieselben endigten am 24. August, worauf das Regiment zu den großen Kavalleriemanövern bei Schrobenhausen abrückte. Auf dem gleichen Terrain nächst unserer Stadt hielt dann das sechste Chevauxlegers-Regiment bis Ende des Monats seine Uebungen ab. — In der Magistratssitzung vom 19. Aug. wurde beschlossen, die Bestimmung, wonach Hintergebäude min­ destens 20 Fuß hinter der Baulinie zurückstehen müssen, aus den baupolizeilichen Vorschriften zu streichen. — In der Wasser­ versorgungsangelegenheit sprach sich Prof. Dr. Hilger in seinem Gutachten über das von ihm untersuchte Wasser dahin aus, daß dasselbe, ein Filtrat des Rednitzwassers, hinsichtlich seiner Temperaturverhältnisse nicht zu beanstanden sei, daß es aber wegen seiner chemischen Beschaffenheit als Trinkwasser nicht empfehlenswerth erscheine. — Am 26. Aug. wurde das dritte Bataillon des 15. Infanterieregimentes nebst Stab auf einige Tage einquartiert, um den Exercitien in der Nähe von Nürn­ berg beizuwohnen. — Das Doppelfest des 700jährigen Re­ gierungsjubiläums des bayerischen Königshauses und des Geburts- und Namenstages des Königs wurde am 25. Aug., von prachtvollem Wetter begünstigt, abgehalten. Es nahm einen glänzenden Verlauf. Am Vorabende war musikalischer Zapfen­ streich. Der Festtag selbst wurde Morgens 5 V? Uhr mit ein­ viertelstündigem Geläute der Glocken der Kirchen und des Rath­ hauses eingeleitet. Dann ertönte vom Rathhausthurme ein Choral. Um 6'/z setzte sich ein Musikkorps in Bewegung und durchzog eine namhafte Anzahl von Straßen, welche im reichsten Fahnenschmücke prangte. Gegen 8 Uhr verlas Bürgermeister Langhans vor den versammelten Kollegien und sonst zahlreich Anwesenden die königliche Proklamation und brachte ein be­ geistertes Hoch auf den König aus. Inzwischen hatten sich vor