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Altstadtverein Fürth �

46 – 12/13

Die archäologischen Untersuchungen Königstraße 17 von Thomas Werner

I

n Vorbereitung der Sanierungsarbeiten im Anwesen Königstraße 17 konnte in Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Bauherren eine archäologische Sondage durchgeführt werden. Diese Arbeiten dauerten von November 2011 bis Mai 2012 und wurden erbracht als man im Innern des Gebäudes damit begonnen hatte, die Sanierung vorzubereiten. Für die Untersuchung wurde im Erdgeschoss ein Bereich ausgewählt, von dem angenommen werden konnte, dass er nicht unterkellert war und sich die historische Schichtenbildung erhalten hatte. Das wurde für den Bereich rechts von der Eingangstür bestimmt, da im linken Teil des Gebäudes die Anlage eines alten Luftschutzkellers bekannt war. Dem Bauherrn, Herrn Stefan Bär, ist für die Bereitstellung von Strom und einem Baustellenschlüssel zu danken, da zeitlich bedingt in den sehr dunklen Räumen nur mit künstlicher Beleuchtung gearbeitet werden konnte. Gleiches gilt auch für Frau Brigitte Bär, die uns während der kalten Jahreszeit mit warmen Getränken bei Laune hielt.

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Die historische Fragestellung Topographisch auf halben Weg zwischen Marktplatz und der Flusspassage an der Maxbrücke gelegen stellte sich die Frage nach dem Alter der Parzellenbebauung und deren Beschaffenheit. Ausgehend von der immer wieder vorgetragenen These der Siedlungsanfänge im Bereich der Furt der Rednitz bestand die Möglichkeit, ältere Siedlungsschichten anzutreffen als sie vom Marktplatz und entlang von Gustav- und Helmstraße bekannt sind. Darüber hinaus war zu klären, ob Bebauungselemente wie beispielsweise nicht bekannte Keller oder sonstige Mauerzüge, die mit dem aufgehenden Gebäude nichts zu tun haben, noch angetroffen werden können und damit einen Hinweis auf die individuelle Bebauungsgeschichte an dieser Stelle liefern.

Die Ausgrabung Für die Anlage von Schnitt 1 wurden zwei Unterzüge für den Dielenboden und das darunter angetroffene Sandbett entfernt. Damit der übrige Sand nicht ständig in die Untersuchungsfläche nachrieseln

konnte, mussten Maßnahmen zur Abschottung an der Nord- und Südbegrenzung getroffen werden. Unter der Sandfüllung wurde eine geschlossenen Lehmtenne freigelegt, die sich bis auf wenige Störungen flächig in diesem Bereich auszudehnen schien. Die Sandsteinlage, die das Fundament der Fachwerkwand östlich des Einganges und damit die westliche Schnittbegrenzung bildete, lag direkt auf der Lehmtenne ohne weitere Fundamentierung auf. Die Ostwand des Raumes war mit einer kleinen Baugrube in diesen Lehmboden eingetieft, dass beide Wände als die jüngeren Bauteile angesehen werden konnten. Keramikfunde aus dem Lehm selbst waren recht spärlich, zeigten aber mit dem Fragment eines Sauggefäßes an, dass der Lehmboden im Laufe des 17. Jahrhunderts angelegt worden war. Nachdem dieser abgetragen war, stießen wir auf eine ca. 35 cm starke Brandschicht, die durch Einfüllung der verschiedenen Brandschuttreste nicht homogen war und an einigen Stellen auch Störungen aufwies. Für die Lehmtenne ist sie im oberen Bereich planiert worden. Die aufgefundenen Keramikreste entpuppten sich als ausschließlich zu am Rand

viereckig ausgeformten Schüsselkacheln, die nach innen karniesrandähnlich umgelegt waren und damit typologisch in die 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu datieren sind. Neben Knochenresten als Schlachtabfälle konnte vor allem ein Dachziegel vom Typ Nonne freigelegt und geborgen werden (Abb. 1). Im Ostbereich von Schnitt 1 wurde unter dem Brandhorizont eine weitere Lehmtenne entdeckt, in die ein quadratischer Sandstein eingelassen war, der auf seiner Oberseite viereckig ausgehauen war. Da beim Freilegen metallene Gussreste aus dem Südprofil direkt darüber angetroffen wurde, wurde dieser Stein anfänglich als Element einer Metallgießvorrichtung interpretiert, im Nachhinein aber als Sockelstein erkannt, in den ein Holzständer für die Dachkonstruktion dieser unteren Lehmtenne eingezapft gewesen sein muss. Es zeigte sich also ein Unterschied zum gewöhnlichen Fachwerkbau, bei dem die Ständer in einen auf einer Sockelmauer aufliegenden Schwellbalken eingezapft sind. Damit erhob sich die Frage, ob mit dieser Bauweise eventuell ein zur Straße hin offener Vorbau vorhanden war, der für handwerkliche Zwecke genutzt