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46 – 12/13�  Altstadtverein Fürth

Eine Zeitung über Refor mation und Dreiher rschaft in Für th von Judith Dauwalter

Entstehen der Idee und die Vorgehensweise Da mich das Zeitungswesen schon immer fasziniert hat, entschloss ich mich, als Facharbeitsthema in Geschichte das Erstellen einer historischen Zeitung zu wählen. Mich interessierten besonders heimatgeschichtliche Themen. So sah ich Barbara Ohms Buch über Fürth nach bedeutenden Ereignissen durch. Ich stieß auf den ersten evangelischen Pfarrer in Fürth, Johann Hoffmann, sowie einen der wichtigsten Buchdrucker der Stadt, Abraham von Werth. Daher entschied ich mich, eine Zeitung zum 160. Todestag Johann Hoffmanns zu erstellen. Das Erscheinungsdatum war so auf den 28. Januar 1702 festgelegt. In den beiden vorhergehenden Jahren entstanden von Werths bedeutendste Druckwerke. Spannend erschien mir die Herausforderung, Inhalte über Reformation und Dreiherrschaft mit der persönlichen Geschichte meiner Autoren zu verbinden und auf vier Seiten darzustellen. So informierte ich mich über die historischen Ereignisse, aber auch über mögliche Autoren, das Zeitungswesen des 18. Jahrhunderts und die damalige Sprache. Ich versuchte,

die Themen für eine Leserschaft mit nicht allzu viel Vorwissen aufzubereiten und in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Mir ist dabei klar, dass einige Aspekte meiner Arbeit den fiktiven Charakter nicht ablegen können. Jedoch war es mein Ziel, möglichst realistische Verhältnisse zu schaffen und wissenschaftlich sowie historisch korrekt zu arbeiten. Im Folgenden soll meine Arbeit genauer betrachtet werden.

Die Zeitung Allgemeines

Zunächst möchte ich auf die äußere Darstellung der Zeitung eingehen, sowie theoretische Hinweise zu den hier abgedruckten Artikeln geben. Das Layout ist an Fürther Zeitungen aus dem 18. Jahrhundert angelehnt. Der Titel „Evangelischer Anzeyger“ ist dem erstmals 1797 erschienen „Fürther Anzeiger“ nachempfunden. Der Kopf und

die blumigen Symbole sind dem „Fürther Intelligenz- und Wochen-Blatt“ von 1792 entnommen. Als Schriftart dient die damals gängige Fraktur. Bei der Sprache orientierte ich mich hauptsächlich an einem Originaldokument von Johann Alexander Boener aus dem Jahr 1705. Es erwies sich hierbei als schwierig, allgemein gültige Regeln festzustellen. So wird zum Beispiel an einer Stelle „ei“ durch „ey“ ersetzt („seyn“), an einer anderen wird es beibehalten („Seite“). Das Wort „Freyheiten“ zeigt diesen Widerspruch in sich. Auch andere Besonderheiten wie „th“ statt „t“ („Muth“), oder „tz“ statt „z“ („Printz“), ziehen sich nicht einheitlich durch den Text. So finden sich eben auch Wörter in der uns bekannten Schreibung, wie „Leute“ oder „kurz“. Diese und weitere Unregelmäßigkeiten erklären sich durch den Übergangscharakter der damaligen Sprache. Sie erinnert einerseits

noch stark an die Schriftsprache Luthers in dessen Bibelübersetzung. Die Entwicklung zu unserem heutigen Neuhochdeutsch ist allerdings bereits fortgeschritten. Da es also im 18. Jahrhundert keine wirklich einheitliche Schreibung gab, beschloss ich, eigene Regeln, natürlich möglichst nah am Original, festzulegen. So schreiben meine Autoren „ei“ regelmäßig als „ey“, aus „t“ wurde „th“ („betheyliget“) und aus „z“ „tz“ („barmhertzig“). Der Konsonant „k“ wird im Wort oft durch „c“ ergänzt („Wircken“) und am Wortanfang durch „c“ ersetzt („Capell“). Das „e“ am Wortende, teilweise auch im Wort, wurde eliminiert („aufgehn“). Statt der Nachsilbe „-nis“ wurde „-nus“ verwendet („Einverständnus“), „f“ im Wort verdoppelt („offt“). Statt „ß“ schrieb ich in vielen Fällen „ss“ („massgeblich“), beispielsweise bei „dißer“ statt „dieser“ tritt es dagegen wieder auf. Hier zeigt sich die nächs-

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