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47 – 13/14�  Altstadtverein Fürth

wären die Abgaben, die hier erwirtschaftet worden wären, zu entrichten gewesen bevor die Domherren in Bamberg Nutznießer dieser Anlage geworden sind? Hat die Verwaltung etwa alles selbst verbraucht, standen die Einnahmen dem bayerischen Herzog – also dem späteren Heinrich II. – zu oder mussten sie nach Langenzenn bzw. Roßtal verbracht werden, zwei Namen, von denen wir wissen, dass Otto der Große 954 vor Ort war? Bei dem Versuch, solche Fragen zu beantworten, gerät man immer stärker in den Bereich der Spekulationen, dass das Festhalten an der Königshoftheorie in die Absurdität abzugleiten droht zumal Alternativen auf der Hand liegen. Von den bisher insgesamt 12 Fundstellen in der Altstadt mit ottonischer Keramik, lassen sich bereits 4 im Umfeld des Grünen Marktes nachweisen (Altstadtbläddla Nr. 44, 2010/11, Seite 34, Abb. 5). Obwohl damit noch keine statistische Häufigkeit belegt werden kann, wird aber deutliche, dass dieser Platz zur Zeit Heinrichs II. (1002-1024) oder sogar kurz davor eine gewisse Rolle bei der Besiedlung Fürths gespielt hat und die dahinter stehende Funktion als Marktplatz liegt auf der Hand. Die historischen Quellen belegen in Fürth erst einen Markt zur Zeit Heinrichs III. (1039-1056), der das Marktrecht nach Nürnberg verlegt hatte. Durch

die aufgefundene Keramik ließe sich dieses Markttreiben aber bereits auf ottonische Zeit vordatieren. Das heißt, dass der Markt in Fürth zu Heinrichs II. Zeiten eventuell schon als lukrative Einnahmequelle des Herzogs von Bayern und späteren Königs in Betrieb war und Heinrich diese Wirtschaftsleistung, ohne Bedenken den Domherren in Bamberg zum Unterhalt übergeben konnte. Das spätere Bestreben, das von Heinrich III. verlegte Marktrecht zurück zu bekommen, macht doch deutlich, dass den Domherren in Bamberg nicht egal sein konnte, dass man ihnen einen Teil ihrer Unterhaltsgrundlage entzogen hatte. Offen bleibt bei dieser Möglichkeit die Frage nach der Gründung oder Entstehung des Marktes. Und auch hier lassen sich Varianten aufzeigen, die nicht aus einem Königshof

Abb. 3 Plan des Römerkastells von Weißenburg mit freundlicher Genehmigung von Dietwulf Baatz

abgeleitet werden müssen wie Wilhelm Funk 1952 noch behauptet hat. Durch die ottonenzeitliche Besetzung des Platzes am Grünen Markt stellt sich natürlich die Frage wie das im historischen Kontext zu sehen ist. Dabei fällt

ganz offensichtlich ins Auge, dass nach dem Sieg Ottos I. auf dem Lechfeld 955 der gesamte süddeutsche Raum nicht nur verwüstet sondern auch wirtschaftlich am Ende war. Was liegt also näher auf der Hand als die Frage, ob mit der Verleihung

Abb. 4 Siedlung von Zejen, Prov. Drente aus H. Jankuhn, Einführung in die Siedlungsarchäologie 1977, Abb. 49; mit freundlicher Genehmigung des De Gruyter-Verlags. 43