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Altstadtverein Fürth �

50 – 16/17

Ein Toter zu wenig Vorschau Nachbetrachtung und Resümee

Mit Klassik und auch schweren Dramen machten Wir uns einen Namen. Doch unsrem Publikum – ein Treues – wollten wir bieten etwas Neues. So ungefähr vor einem Jahr tendierten wir zu Boulevard. Nicht, dass uns sowas nicht gefiel, es war mehr so, so ein Gefühl, dass das Theater uns nicht packt, wenn‘s keine Toten gibt pro Akt. Soll doch das Stück jetzt lustig sein, wie bringen wir das überein? Fast gingen die Ideen aus, bis uns half Walter G Punkt Pfaus. Ein Boulevard-Stück ist gefunden, wo Tod und Fröhlichkeit verbunden. „Ein Toter zu wenig“ – das gefiel, geschafft war nun das erste Ziel. Die Zahl der spielenden Personen, die passte fast, muss ich betonen. Tamara, Monika – die Zwei, die sprangen uns zur Freude bei. Die Erstere, die senkte mächtig den Altersdurchschnitt ganz beträchtlich. Das nächste Ziel wäre die Frage: Beginn der Proben – welche Tage? Februar, März wurden genannt, der Dienstag war schon altbekannt. Der Text sollte bis dahin stehn, forderte Ruth – ach wär das schön. Da könnte man, wenn wir das richten, auf die Souffleure ganz verzichten. In Echtzeit klappt‘s dann ungefähr bis zum Oktober zur Premiär. Nun wird es Zeit, es muss beginnen, bevor die Monate verrinnen. Die Ruth, die reibt sich auf dabei, mit der präsenten Spielerei. Das hätt‘ nen Profi überfordert, zum Schluss hat sie es gut geordert. 20

Für Probebühne auf und ab – gut 20 mal, das ist noch knapp, mit Bühnenbild und Tralala – da waren auch wir Andern da. Doch diese hatten auch Gefühle. Ich musste Rosa, diese Kühle, erobern, um es klar zu machen, dass Sie mich liebt. – Ist nicht zum Lachen. Herr Drescher denkt auf seiner Bank: „wenn das vorbei ist – Gottseidank!“ Was soll der Flaschen große Zahl, auf dem Altar kein Abendmahl, kein Gottesdienst, kein Liedersingen, nur üble Worte hier erklingen. Die Presse schreibt Klamauk – ganz toll! Ja, unsere Kirche, die war voll. Wenn Max seine betrunkne Ellen auf Händen trägt, wie über Schwellen, trotz Sie, die halbe Flasche leert, er hat die Rolle so begehrt, weil ihm die Ellen war so nah, steht nun oft ganz verdattert da. Es ist manchmal zum Haare raufen, soll er nun Küssen oder Saufen. Und erst der Wüstling, dieser Jochen, als Tom ein fieser alter Knochen, bedeckt sich nicht mit Charme, der Kecke, schlupft lieber unter Rosas Decke. Beate sieht das anders heute. Für Sie zählt diesmal nur die Beute. Sie macht ihm Augen nur zum Scheine. Die Beute nimmt sie auch alleine. „So geht das nicht!“, ertönt es laut, hat gleich die Szene überschaut. Die Gabi Nicht erscheint im Licht. Der Kommissar sagt „Prima Nicht“.

„Wieso denn nicht, war das denn falsch?“ Der Kommissar mit dickem Hals, „Heißt Du nicht Nicht? Ich sag‘ doch: Nicht!“ „Das hab ich dann verstanden, nicht!“ „Was du verstehst, das ficht mich nicht!“ „Kommt die jetzt gar nicht vors Gericht?“ „So wahr ich heiße Oswald Polle, ich spiele hier die erste Rolle, leg‘ Handschell‘n an auch diesem Wicht und fang‘ schon an, tu‘ deine Pflicht!“ „Herr Kommissar, da stimmt was nicht!“ „Ruhe!!!“ Es kehrt zwar Ruhe ein im Zimmer, vom End‘ des Stückes noch kein Schimmer. Sie streiten um drei schwarze Taschen und jeder möchte sie erhaschen. Als endlich endet der Tumult war keiner an dem Chaos Schuld. Zur Klärung all der Schummelei trug dann zum Schluss die Wahrheit bei. Und Helge, unser Licht-Verschieber, verlöscht dasselbe, kommt hernieder, Sybille spielt den letzten Ton, die Annelies erhebt sich schon vom Platz, den Sigi vorgewärmt. Das Publikum vor Freude schwärmt. Wir stehen aufgereiht umschlungen am Bühnenrand, wie Perlentand. Es ist uns wieder mal gelungen ein Stück, das großen Beifall fand.