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Altstadtverein Fürth �

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Chor von Bürstadt, Lkr. Miltenberg enthielt im Mauerwerk ein Stück Gerüstholz des 10. Jhs., das zur Datierung herangezogen werden kann. Die in die Mitte des 12. Jhs. datierte Pfarrkirche von Greding scheint seit 1003 zum Bistum Eichstätt zu gehören, ohne zu wissen, ob das auch für das Martinspatrozinium gilt. Auch in der Martinskirche von Alitzheim, Gem. Sulzheim, Lkr. Schweinfurt ist durch archäologische Untersuchungen eine frühmittelalterliche Kirche belegt, die urkundliche Erwähnung des Ortes scheint ins 9. Jh. zu weisen. Für die Pfarrkirche in Bieswang, Stadt Pappenheim, Ldkr. Weißenburg-Gunzenhausen zeigt das romanische Turmuntergeschoß wie in Eltingshausen an, dass eine ältere turmlose Saalkirche existiert haben könnte, über die bisher nichts bekannt ist und in Veitshöchheim, Ldkr. Würzburg stammt die romanische Saalkirche aus dem 12. Jh.

In gotische Zeit gehören die Martinskirchen von Tiefenpölz, Markt Heiligenstadt, Ldkr. Bamberg mit der Ersterwähnung von 1302, Helmstadt, Ldkr. Würzburg von 1291 und Fürth mit der Erstnennung von 1323, wobei Fürth eine Sonderstellung einnimmt, weil in der Heinrichsurkunde von 1007 schon von Kirchen im Plural die Rede ist. Vom Zeitfenster könnte es sich neben der Mutterkirche in Fürth auch um die beiden Filialkirchen St. Lorenz in Nürnberg und St. Johannes in Burgfarrnbach handeln. Da für die Lorenzkirche mit großer Wahrscheinlichkeit eine Gründung erst nach Heinrichs Tod angenommen werden sollte (Altstadtbläddla Nr. 50, 2016/17, S. 24), bleibt die Johanneskirche in Burgfarrnbach übrig, die nach der Übergabe des Ortes 903 durch König Ludwig das Kind an den Eichstätter Bischof spätestens danach gegründet zu sein scheint.

Bei 3 weiteren Orten mit Martinskirche ist zwar eine frühe urkundliche Erwähnung bekannt, allerdings lässt sich nicht bestimmen, ob zu dieser Zeit auch schon eine Kirche existiert hat. In Weichenwasserlos, Stadt Scheßlitz, Ldkr. Bamberg werden 802/804 Güter an das Kloster nach Fulda vergeben, das Martinspatrozinium aber erst 1474 genannt. In Döringstadt, Ldkr. Lichtenfels ist eine Schenkung der Äbtissin von Milz ans Kloster Fulda von 797 zu finden, der Turm der spätmittelalterlichen Chorturmanlage trägt aber die Bezeichnung „1412“ und in Weißenburg, Ldkr. Weißenburg-Gunzenhausen wurde an der Stelle des Martinkirchleins der östlichen Vorstadt eine Bestattung des späten 7. Jhs. nachgewiesen, also vor Errichtung des Königshofes von 867 mit Andreaskirche. Ob diese Bestattung ein Hinweis auf eine frühe Martinskirche ist, bleibt unbekannt, denn das abgetragene Kirchlein wurde 1863 durch den so genannten „Schrannenbau“ ersetzt.

Insgesamt lassen sich in ihrer zeitlichen Bestimmung 3 Martinskirchen der karolingischen Zeit zuordnen (Forchheim, Bamberg, Alitzheim) und 5 Kirchen der ottonischen Periode (Eltingshausen, Bürstadt, Greding, Bieswang und Fürth). Alle anderen Kirchen sind entweder jünger oder es lässt sich kein Anhaltspunkt zum Entstehungsalter finden, wobei bei den beiden ottonischen Martinskirchen Bürstadt und Fürth eine Absicherung der Datierung durch archäologischen Befund bzw. Funde gesichert erscheint. Wie es aussieht sind auch in ottonischer Zeit und später Martinskirchen gegründet bzw. gestiftet worden, dass es heute als unbegreiflich verstanden werden muss wie sich Historiker mit der Idee anfreunden konnten, die Martinskirchen unserer Umgebung würden auf Karl den Großen oder sogar in merowingische Zeit zurückreichen. Karl der Große steht tatsächlich hinter einer Reihe von Kirchengründungen. So hat er beispielsweise Bischof Berowelf von Würzburg (768/9-800)

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beauftragt bei den Slawen zwischen Main und Regnitz 14 Kirchen zu installieren, von denen keine – soweit sie identifiziert sind – ein Martinspatrozinium trägt. Dagegen lässt sich urkundlich belegen, dass in ottonischer Zeit kirchliche Einrichtungen mit Martinspatrozinium gegründet worden sind. Als Heinrich II. am 11. Oktober 1016 in Frankfurt die Abtei Deggingen dem neuen Bistum Bamberg überträgt, ist in der Urkunde zu lesen, dass sie von seinen Eltern oder Vorfahren (parentes nostri) in Verehrung des Herrn und heiligsten Martinus errichtet worden sei („in honore domini et beatissimi Martini constructam“). Wie man sieht scheinen auch Heinrichs Vorfahren erklärte Martinsanhänger gewesen zu sein. Da Fürth eher den bayerischen als den fränkischen Martinskirchen zugerechnet werden muss, sollte eine Kirchengründung im Zusammenhang mit dem bayerisch-ottonischen Herzogshaus nicht ausgeschlossen werden. Über die Motivation der sächsischen Liudolfinger, Martinskirchen zu stiften, ist im Altstadtbläddla Nr. 47, 2013/14, S. 41 berichtet worden. Insofern würde auch die Kirchengründung in Fürth mit den anderen oben besprochenen Daten übereinstimmen. Vielleicht hat man in der Legende über die Stiftung unserer Martinskapelle den großen König und Kaiser Heinrich II., der später sogar heilig gesprochen wurde, mit Karl den Großen einfach nur verwechselt, dann würde auch in der Legende ein Stück Geschichte überliefert sein. Literatur zu den Quellen:

Annales regni Francorum et Annales qui dicuntur Einhardi. Scriptores Rerum Germanicarum in usum Scholarum ex Monumentis Germaniae Historicis separatim editi. Hrsgg. v. G.H. Pertz u. F. Kurze, Hannover 1895 (unveränd. Neudruck 1950). Annales Guelferbytani, ed. W. Lendi. Untersuchungen zur frühaleman-