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tige Abführwirkung entfalten, die sich im Gegensatz zu der der Glaubersalzwässer auch auf den Dickdarm erstreckt. Dazu addiert sich noch die entzündungswidrige (antikatarrhalische), zellabdichtende, entquellende und adstringierende Wirkung des Kalks, die sowohl im Darm selbst als auch nach der Resorption im Körperinnern zur Geltung kommen kann. Das Calcium hat überdies die spezifische Eigenschaft, die (sog. endogene) Harnsäurebildung im Körper zu vermindern und damit die Stoffwechselstörung bei Gicht günstig zu beeinflussen, auch das Sulfat-Ion wird teils unverändert, teils nach Reduktion zu Sulfid im Dickdarm resorbiert und übt dann vom PfortaderSystem aus eine spezifische Wirkung auf die Leber aus, indem es die Leberdurchblutung verbessert, Stauungen in den Gallenwegen beseitigt und (als zweiwertiger Schwefel) die Glykogenbildung in der Leber befördert, somit auf dem Umweg über die Leber den Blut- und Harnzucker vermindern und antidiabetisch wirken kann. Einen gleichsinnigen Einfluß auf den Kohlenhydratstoffwechsel kennt man auch von einem anderen Bestandteil der Quellen von Fürth, dem Magnesium; sie wird unterstützt durch die in deren Wasser enthaltenen, spektrographisch nachweisbaren Schwermetalle (Cu, Mn, Zn), die den Zuckerumsatz katalytisch beschleunigen. Dem BicarbonatIon kommt einmal die Funktion zu, lokale und allgemeine Übersäuerungszustände durch Bindung von Säurevalenzen zu beseitigen, damit auch die säuernde Tendenz des gleichzeitig aufgenommenen Kalks zu kompensieren und den Kalk, der sonst größtenteils durch den Darm ausgeschieden wird, harnfähig zu machen, wodurch dessen entzündungswidrige Wirkung auch in den Harnwegen zur Geltung gebracht wird. Wässer, die nebeneinander Calcium- und BicarbonatIonen enthalten, wirken außerdem entwässernd und harntreibend (diuretisch), dieser Effekt wird durch gleichzeitig anwesendes Kochsalz noch verstärkt. Da die Fürther Thermen einen verhältnismäßig hohen Eisengehalt aufweisen, kann mit ihrer Hilfe die Neubildung von Blutfarbstoff angeregt und eine Behandlung von Eisenmangelkrankheiten durchgeführt werden. Aus diesen Tatsachen ergeben sich folgende Indikationen für Trinkkuren mit den Fürther hypertonischen Wässern: 1.

Erkrankungen des Magendarmkanals: habituelle Verstopfung, Übersäuerung, chronische Katarrhe des Magens und Darms.

2.

Erkrankungen der Leber und Gallenwege: Gallensteinleiden, chronische Gallenblasen- und Gallengangsentzündungendiffuse Hepatitis, Icterus caterrhalis.

3.

Diabetes (nur in Kombination mit Diät!), vor allem bei fettleibigen, obstipierten und plethorisehen Diabetikern, auch bei Zuckerkranken mit Hypertonie.

4.

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Fettsucht (nur in Kombination mit Diät!).

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