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Fünfte Periode (1633 —IK34).

Ein Nürnberger Rathsverlaß vom 18. December 1633 be­ stimmte, daß „die vom König von Schweden gnädigst überlassene Turmpröbstliche Gilbt und Zehnten, die zum Amt Fürth ge­ hörig gewest, ack xiu8 onn8U8 zu verwenden und hinfüro vom Landalmosenamt zu verwalten seien. ?") 1634 Am 8. Februar 1634 wurde das Regiment des Herzogs Ernst von Weimar (400 Mann) hier einquartiert. Am andern Tage marschirte es unter Herzogs Bernhard von Weimar (der in Nürnberg gewohnt hatte) Führung nach Würzburg, ^o) Den 27. März ist ein Theil der Schwedisch-Birkenfeld'schen Armee in Fürth einquartiert worden, und am 2. April in der Richtung nach Schwabach und Ansbach wieder abgezogen. Diese Truppen begingen große Excesse mit Rauben und Plündern. 2") Im Juni dieses Jahres machte sich Herzog Bernhard von

Weimar ernstlich daran, Forchheim zu nehmen und die dortige Besatzung wegen ihrer vielen Plünderungen und Raubausfällen zu züchtigen. Er schickte deshalb den General Kratz mit drei Regimentern an diesen Ort und folgte dann selbst nach. Die Gemeinde in Fürth bat um eine Salveguarde von 20 Pferden „damit sie ruhig in ihrem Orte wohnen und die von Gott bescheerten Feldfrüchte ruhig einernten könne." Graf Kratz schickte 30 Dragoner dahin zur Sicherung der Straßen. Man mußte ihnen alle zehn Tage 106 Gulden Löhnung und 88 Pfund Brod geben. 2") Unterdessen wurde die von den Schweden besetzte Stadt Regensburg von den belagernden österreichischen Truppen mehr und mehr bedrängt, weshalb Bernhard von Weimar den größten Theil seiner Armee gegen die Donau hin führen mußte. Die Belagerung von Forchheim wurde nun zwar vom General Kratz noch fortgesetzt, aber nur sehr mangelhaft, da der Rath von Nürnberg nicht im Stande war, das Belagerungscorps mit Proviant und Munition hinreichend zu unterhalten. Nach dem am 18. Juli erfolgten Falle von Regensburg kamen unter Füh­ rung des Generalmajors Lars Kagge die schwedischen Truppen, welche die Stadt vertheidigt und guten Akkord erlangt hatten, bei Nürnberg an und wurden am 22. Juli in und um Fürth einquartiert. General Kagge selbst blieb in Nürnberg, wo er in

der goldenen Gans logirte. Im Ganzen waren es 1200 Mann ohne die Bagage und den Troß. Der Rath von Nürnberg ließ