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Sech-te Periode (1663-1679).

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kehrte 200 Juden und Papisten; verheirathet war er mit der reichen Kaufmannstochter Sabina Mayerin aus Nürnberg, die ihm zehn Kinder schenkte. Er war ein geschickter Dichter, führte auch den Kirchengesang wieder ein, mehrere Gesangbuchlieder sind von ihm. 30') Seine Nachkommen waren Pfarrer in Fürth bis zum Jahre 1804. — Wolf Scherzer, der Besitzer der unteren Mühle, ließ eine beträchtliche Erweiterung derselben vornehmen und mehrere Mahlgänge einrichten. Dies geschah wohl mit domprobsteilicher Erlaubniß, aber ohne Vorwissen und Ge­ nehmigung der markgräflichen Regierung, weshalb der Geleits­ mann mit Zimmerleuten und anderen bewaffneten Personen eines Tages einsiel und die Mahlgänge einreißen ließ, was einen kostspieligen Proceß bei dem kaiserlichen Reichshofrathe veranlaßte. 30°) — Paul Schindler stiftete 1663 '/4 Tagewerk Wiesen, die Salzscheibe genannt, unter Hallerischer Lehnsherr­ schaft stehend, zum Pfarr-Wittthum. 3"). Tas Wirthshaus zum rothen Roß ist im Jahre 1664 erbaut worden (soll jedenfalls heißen wiedererbaut worden).— Ein erneutes Gesuch der Juden bei dem Rathe von Nürnberg um Aufnahme in Gostenhof wurde abweisend beschieden.'") Philipp Floretin zeigte 1665 den 18. Januar in Bamberg an, daß der Geleitsmann in Fürth Zoll von Tabak nimmt.'") Im Jahre 1666 erschien ein markgräfliches Mandat, welches das Zechen in Wirthshäusern nach 9 Uhr verbot. 3") Den 31. Januar stellte Friedrich Wilhelm, Churfürst von Brandenburg, in Schweinfurt eine Salveguarde-Urkunde für die Hosmark Fürth aus. 3'»). Am 26. November 1676 ist ein Vertrag von der Gemeinde Fürth mit Unterfarrnbach wegen Viehtreibens und Hütens abge­ schlossen worden. Die Urkunde ist ausgestellt von Domprobst

1664

1665 1666

1675

Franz Conrad von Stadion. 3") Unter den Neustädter Amtleuten kommt vor Karl Franz 1677 Freiherr von Pückler, aus Schlesien gebürtig, der die Baronin von Kresser, Besitzerin des Farrnbacher Schlosses, heirathete und nach Fürth zog, später Minister in Bayreuth wurde.'") Der Rath von 'Nürnberg ordnete für den 23. August 1679 1679 'le veurn und Gottesdienst als Dankfest für den wieder her­ gestellten Frieden (von Nymwegen) an?") „Nimmweg" nannten es damals die Leute, weil bei diesem Frieden Straßburg in den