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Siebente Periode (1757).

hatte er sich wegen eines Duells, in welchem er einen Herrn von Vitzethum getödtet hatte, zu Friedrich II. geflüchtet, der ihn in Potsdam in seine Armee aufnahm. Der Marsch desselben ging durch Böhmen und die Oberpfalz, wo alles mit Schrecken erfüllt war; eine Kriegskasse führte er nicht mit sich, da er alle Bedürfnisse durch Requisitionen deckte. Dazu kamen möglichst große Gelderpressungen. Wo es in der Schnelligkeit nicht nach Wunsch ging, wurden Geißeln mit fortgeschleppt. Trotzdem daß in Nürnberg 3000 Mann aktives Militär lag, in Forchheim ebenfalls 2000 Mann Neichstruppen, wagte ersteres nicht, gegen dieses kleine Freibeutecorps vorzugehen, sondern ließ ein de­ votes Schreiben an den König von Preußen ergehen und ver­ sprach Mayer eine Abfindungssumme von 80,OM Gulden. End­ lich sammelten sich die Reichstruppen unter dem Commando des General Kolb. Mayer wandte sich rasch von Nürnberg nach Schwabach, von da nach Roßstall, Langenzenn. Am 2. und 3. Juni kam ein Theil des Freicorps, namentlich viele Hu­ saren, nach Fürth und am 9. Juni noch einmal. Die ansbachischen und domprobsteilichen Unterthanen daselbst mußten das erste Mal 2000 Psd. Brod, 20 Simra Haber, 1000 Pfd. Rindfleisch und 20 Eimer Bier, das zweite Mal 235 Carolin, zwei goldene Uhren, zwei goldene Tabatieren, zwei Diamant­ ringe, 4 Simra Haber und zwei Wagen Brod liefern, alles zusammen im Werthe von 3567 fl. 35 kr. Aehnlich ging es in den benachbarten Dörfern. In einem Gedichte der damaligen Zeit kommen folgende Strophen vor: Au weh!. Du Fürther Iuden-Schaar! Der Maher rüst ohnabläßig: Baar Zweihundert und mehr Carolins, Auch goldene Uhren, goldene Rings. Bringt her und schafft Tabatieren, Die nehme ich von Herzen gern; Hingegen will ich billig sein, Mit Euch, liebe Mauschelein.

Am 9. Juni nahmen sie in Fürth auch einige onolzbachische

Soldaten und einen Doppelsöldner im Amtshause gefangen. Als Kolb mit den Reichstruppen immer näher rückte, so zog sich Mayer rasch nach Vach, wo eine Kanonade und ein kurzes Ge­

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