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Siebente Periode (1758—1760).

Johann von Mayer, der mittlerweile Oberst geworden war und des Generallieutenants von Driesen. Als der letztere unter dem 29. Mai ein Patent an den fränkischen Kreis erließ, worin er die Angehörigen desselben von jedem Widerstände abmahnte und versicherte, daß seine Absichten ganz friedlicher Natur seien, so erklärte die Gemeinde zu Fürth, sie wolle sich dem Patente gemäß bescheiden, sich still und eingezogen halten und die Preußen willig aufnehmen. Diesmal ging es mit dem bloßen Schrecken aus, da die Preußen es nur auf das eigentliche Bamberger Land abgesehen hatten.'") 1759 Am 6. Januar 1759 wurde Kaufmann Himmermann, der sich erhenkt hatte, neben der Martinskapelle Nachts eingescharrt, da ihn die Gemeinde nicht auf den Kirchhof begraben ließ, trotz der Erlaubniß von Ansbach."') — Die Gürtler und Zinngießer, die bisher ohne Zunft gelebt hatten, obschon sie 40 Werkstätten im Gang hatten, errichteten in diesem Jahre eine domprobsteiliche Innung. Unter die ersten Gürtler wurden Wolf und Stümmel gerechnet.'") 1760 Am 1. Januar 1760 wurde hier die erste Leichenkaffe ge­ bildet durch Joh. Friedr. Scheidig, Schreinermeister, und Adam Christof Walthelm unter dem Namen: Freundschafts- und Begräbniß-Caffa; sie existirt noch bis heute.'") — Die Reichstruppen bezogen 1760 die Winterquartiere in hiesiger Gegend. Der kaiserliche Reserve-Artillerie-Park lag in Fürth. Der Comman­ dant desselben, Major von Grumbach, logirte bei Bürgermeister Stollberg."') Herr von Maienfeld, der hier im Winterquartier lag, starb daselbst. „Er wurde prächtig mit allen militärischen Ehren begraben und zur rechten Hand neben der großen Kirchthüre eine schwarze Tafel, worauf das Nähere zu lesen, gesetzt."'") Als Curiosum möge hier die Abschrift einer im germani­ schen Museum aufgefundenen Anzeige eines auf der Fürther Kirchweih aufgestellten Glückshafens folgen. Mit Gnädigst und Höchster Verwilligung.

Wird allhier in Fürth eine Glücks-Bude aufgesetzt, wo nehmlich alles seine gute Ordnung und Richtigkeit hat, sein durch der hohen Obrigkeit wohl revitirtes Glück zu probiren, darinnen zu finden, schöne und gut mit Gold und Silber ge-

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