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Neunte Periode (1809—1810).

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Rentamtsgebäude noch ein Altar und Kirchenparamente vor­ fänden. — Den 30. Dezember besuchte Kronprinz Ludwig von Bayern von Nürnberg aus die Stadt, ließ sich im Branden­ burger Hause die Beamten, Geistlichkeit und die Vorsteher der christlichen und jüdischen Gemeinde vorstellen und besichtigte eine

eigens zu diesem Zwecke veranstaltete Ausstellung hiesiger Ge­ werbsprodukte. — Die Abtreibung des Stadtwaldes wurde behufs Schuldenzahlung von der Gemeinde beschlossen und aus­ geführt. — Fürth hatte in diesem Jahre viele Einquar­ tierungen zu erleiden von durchmarschirenden französischen und fürstlich Primatischen Truppen. — Die Seelenzahl belief sich 1809 auf 12,438 (337 Katholiken, 9593 Protestanten, 2499 Israeliten, 6 Reformirte, 3 Griechen.) — Schlossermeister Johann Reißner vermachte 3000 fl. zu Armenzwecken. ?") — Den 6. Mai 1810 wurde nach Maßgabe des organischen 1810 Ediktes über das Gemeindewesen vom 24. September 1808 61, durch zehn Wahlmänner, die von dem bisher bestandenen

Gemeinderath in Vorschlag gebracht worden waren, ein Muni­ cipalrath, aus fünf angesehenen Bürgern bestehend, auf 3 Jahre gewählt. Ihr Dienst war unentgeltlich. Die Wahl fiel auf Proceßrath Reichold, Kaufmann Löhe, Kupferschmied Lederer, Kaufmann Billing und Apotheker Barthel.— Den 19. Juni verfügte das Generalcommissariat des Pegnitzkreises die defini­ tive Schließung des alten Kirchhofes vom 1. August an. Eine Kirchhofkapelle sei zunächst nicht nöthig; die Leichenpredigten könnten in der Michaeliskirche gehalten werden; die Grabbeglei­ tung durch die Geistlichen sei nach protestantischer Liturgie nicht nöthig. — Nachdem die neue Schulordnung, verfaßt vom Distrikts-Schulinspektor und Dekan Pabst in Zirndorf, am 30. August durch die höchste Schulbehörde genehmigt war, wurde dieselbe unter dem 19. November in Vollzug gesetzt. Es wurden 1600 Kinder in die verschiedenen Klassen vertheilt. Die Lehrer wurden an diesem Tage in ihre Stellen feierlich ein­ gewiesen und traten sofort ihre Funktion an. — Am 3. De­ zember mußten alle hier vorgefundenen englischen Waaren öffentlich verbrannt werden, in Folge der vom Kaiser Napoleon verfügten Continentalsperre. Dieser eigenthümliche Akt fand statt auf dem hiesigen Schießanger in Gegenwart eines Polizei­ beamten und unter dem Schutze einer Abtheilung Bürger-