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Zehnte Periode (1848).
Vereins vom Landrathe ein jährlicher Beitrag von 3500 fl. zur Aufbesserung der Gewerbschule und Begründung einer Handels abtheilung für dieselbe genehmigt. — Eine Abtheilung Feuer wehr bildete sich um diese Zeit, welcher besonders auch die Ar beiter aus der Maschinenfabrik des W. Engelhardt beitraten, der mit rastloser Thätigkeit dieses wohlthätige, sich allmählig immer mehr entwickelnde Institut förderte. — Am 29. Oktober war große Parade zu Ehren des neu ernannten Obersten För ster, an gleichem Tage Volksversammlung bei Muggenhof. — Den 7. November Vormittags fand die erste öffentliche Sitzung der Gemeindebevollmächtigten statt. Das Publikum war wenig vertreten. — Am 11. November trat der Abgeordnete zum deut schen Reichsparlament, Konrad Gebhardt, wegen Krankheit aus demselben; der Ersatzmann Zeltner von Steinbühl kam an seine Stelle. — Am 15. November wurde der bisherige Waisenhaus lehrer Nikolaus Leupoldt zum Lehrer an der Mädchenschule er nannt. Gottlob Laubmann aus Hof wurde in diesem Jahre als Stadtgerichtsrath hieher versetzt, wurde später Apellrath in Aschaffenburg. (Wurde am 2. März 1886 in München beerdigt.) — Den 25. November bildete sich ein Verein für prunklose Beerdigung, der sich aber bald wieder auflöste. — Am 7. De zember wurden auf dem hiesigen Rathhause zu Landtagsabgeord neten gewählt: Krämer von Doos, Langgut von Hersbruck und Ulherr von Altensittenbach. — Am 12. Dezember fand die Er öffnung des neuen Cassalokales für die Ludwigseisenbahn statt in der Bahnhofstraße gegenüber vom Hause des Dr. Eckart (jetzt Kütt's Hotel). — Den 14. Dezember wurde Kirchenrath Dr. Friedr. Ludwig Hofmann, Protest. Stadtpfarrer dahier, beerdigt. — Am 16. ds. Mts. ging das seit einigen Monaten in Fürth gelegene Militär nach Nürnberg zurück. — Den 23. Dezember erließ der Bürgerverein einen Aufruf zur Errichtung eines städtischen Ge treidemagazins, welches zum Zweck hatte, bei dem Eintritt einer Theuerung den Betheiligten das Pfund Kornbrod zum Preise von 4 Kreuzern so lange zu erhalten, als es die Dauer der Kornvorräthe gestatten würde. — Nicht ohne Schrecken vernahm man 1848 das Gerücht, daß die Fundamente des Rathhaus thurmes zu weichen beginnen, was um so mehr Bangen erregte, als der städtische Baurath Weltlich, welcher die ganze Construktion geleitet hatte, wohl in Folge seiner Krankheit selbst ängstlich