Seite:Fronmüller Chronik.pdf/368

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

354

Zehnte Periode (1868).

für die Landwehrübungen erbauen; kostete 1000 fl. — Der Volksverein erließ in seiner Versammlung vom 21. Oktober eine Adresse an die Abgeordnetenkammer wegen Einführung des allgemeinen direkten Wahlrechtes. — Durch den Magistrats­ beschluß vom 5. November wurde der Turnunterricht in den Volksschulen als obligatorischer Lehrgegenstand erklärt und zwei Turnlehrer, Wiedenmann und Buchner angestellt. — Am 17. No­ vember wurde dem Bezirksamtsasiefsor Freiherrn von Laroche die Staatsanwaltschaftsvertretung bei dem Landgericht über­ tragen. — Im November wurde die seit langer Zeit hier be­ stehende hebräische Buchdruckerei von Zirndorfer. und Sommer durch Buchdrucker A. Schröder erkauft und mit seinem Geschäfte vereinigt. — Den 18. November wurde durch B. Löb, als Ver­ treter der Fabrikanten Schäfer und Budenberg in Buckau-Magde­ burg, der neue Apparat auf dem Schießplätze mittels Extinkteur zum Behufe des Feuerlöschens praktisch vorgeführt. — Bei dem dritten deutschen Bundesschießen in Wien erhielten mehrere Fürther Schützen Preise, im Gesammtwerthe von nahezu 900 fl. — Die Zahl der Schülerinnen an dem Winter-Buchhaltungs­ kurse, welchen der Gewerbverein für Frauenzimmer organisirte, betrug gegen 70. — Nachdem die seit Decennien ventilirte Frage der Erbauung eines Schlachthauses in diesem Jahre in dm Vordergrund trat, als die Regierung in einer Entschließung vom 20. August auf die endliche Durchführung des Planes drang und der Bezirksgerichtsarzt mittels Gutachten vom 14. Nov. sich in sanitätischer Beziehung ebenso ernstlich aussprach, ent­ schieden sich die gemeindlichen Kollegien von den drei zur Er­ bauung eines Schlachthauses mit Fleischverkaufshalle in Vorschlag gebrachten Plätzen, als der Bleichangerwiese, dem Platz hinter dem langen Haus und dem Tochtermännischen, nun Eckartischen Anwesen, für das letztere, als nach ihrer damaligen Ansicht am günstigsten gelegen, und am wohlfeilsten und erkauften zu diesem Zweck das Eckart'sche Anwesen Nr. 7 am Helmplatz, bestehend in Wohnhaus, Nebengebäuden, Hosraum und Garten durch nota­ riellen Vertrag am 5. Dez. 1868 von Mühlbesitzer Eckart um 30,000 fl. — Den 15. Dez. Abends ^5 Uhr starb der katholische Stadtpfarrer Zahnleiter unerwartet in Folge eines Schlag­ anfalles. Derselbe war 34 Jahre hier im Amt gestanden und hatte sich durch Leutseligkeit und Sorge für die Armen, sowie